Wolnzach
Griawig, frech und richtig schee

Erster Musikanten-Stammtisch im Wolnzacher Bürgerbräu ist ein voller Erfolg

02.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:15 Uhr
Echt bayrisch: Die Holledauer Gitarrengsang'l mit Uschi Kufer und Hans Sommerer (links) und die Stubnmusi "de Grüabig?n" um Markus Vogel (rechts am Hackbrett) begeisterten unter anderem das Publikum. −Foto: Zurek

Wolnzach (WZ) Seinem Titel "Boarisch guad" hat der Musikanten-Stammtisch am Samstag in Wolnzach alle Ehre gemacht.

Erstmals zu Gast beim Bürgerbräuwirt, bot die Veranstaltung alles, was die Holledau von ihrer "Sunnanseitn" zu präsentieren geeignet ist: a zünftige Musi, a Gaudi, a süffigs Bier und lauter nette Leid.

Überraschend viele Gäste waren der Einladung gefolgt, so dass man am Ende im Stüberl recht eng "z'sammarucka" musste. Was keinen störte sondern zur familiären Atmosphäre an diesem neuen Veranstaltungsort beitrug. Für den Maier Luis, der bestens gelaunt die Moderation eines rundum gelungenen Abends übernahm, war es nicht nur ein Heimspiel sondern zugleich ein doppeltes Jubiläum. Der Liedermacher und Gitarrist hatte, wie er zur Begrüßung verriet, vor zehn Jahren erstmals auf Einladung von Karl Eberl am Stammtisch teilgenommen.

Den nunmehr 50. Auftritt in dieser Runde meisterte er mit Bravour - für seine mal gereimten, mal gesungenen Anekdoten etwa vom Scheitern beim Watten in der Sauna ("I moch wos foisch") erntete er herzhafte Lacher und spätestens beim "Hoberfeldtreiber" sangen eh alle mit. Was die humorige Seite anging, stand der "Star aus Baar", Kathi Radlmeier, dem Moderator in nichts nach. Frei von der Leber weg trug sie ihre lustig-frechen Geschichten vom stummen Ferdinand bis zum Sepp im Altenheim vor - mit äußerst lebhafter Mimik und gut gesetzten Pointen, die teils zum Brüllen komisch daherkamen.

Ein Wiederhören mit so manchem "Klassiker" aus der Heimat des Grünen Goldes bescherte das Duo Holledauer Gitarrengsang'l, das mit dem typischen Augenzwinkern "zu guter Stund a Liadl" erklingen ließ und dabei selbstredend auch das Gebet zum Heiligen Sankt Kastulus und den berühmten Schimmel nicht ausließ.

Ganz ohne Worte kamen die übrigen Interpreten aus. Ihre Stücke luden zum Schunkeln ein und gingen "in die Beine" - und weil fürs Tanzen der Platz nicht reichte, wippten unterm Tisch die Füße eifrig im Takt.

"De Zwoa" an der Quetschn (zu denen sich als "plus" Hans Sommerer an der Gitarre gesellte), spielten allerlei "Aus guten Zeiten", wie die gleichnamige böhmische Polka. Die Stubnmusi "de Grüabig'n" um Markus Vogel intonierte unter anderem Walzer, wie jenen "Am Heuboden" und machte ihrem Namen alle Ehre. Die "Salettl-Muse" mit Karl Eberl am Kontrabass steuerte mit doppeltem Akkordeoneinsatz ihrerseits fröhliche Rhythmen wie die "Fuchsgraben-Polka" bei.

Über drei Stunden lang genossen die Besucher in gemütlicher Atmosphäre einen Abend, der zur Hommage an die bayerische Sprache und Kultur aber allen voran an die "Holledauer Hoamat" geriet. Neben Applaus und Bravorufen gab es zum Dank an die Interpreten jede Menge Lob dafür, "dass sie alte Traditionen bewahren" wie eine eine Dame im Publikum bekundete. Ansonsten reichten die Urteile vom bairischen "mei war des jetzt schee" bis zum neudeutschen "echt super" - was beweisen mag, dass auch so mancher "Preiß" seine Freude hatte.

Ein Vergelt's Gott seitens des Moderators ging an die Wirtsleute, die ihrerseits einen Beitrag zum Gelingen des Abends geleistet hatten.

Für alle, die Lust auf mehr bekommen haben: Der nächste Musikantenstammtisch ist für Samstag, den 3. August anberaumt.

Maggie Zurek