"Geisenfeld soll grüner werden"

Junges Quartett leitet den neu gegründeten Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen

10.05.2021 | Stand 23.09.2023, 18:29 Uhr
Sie führen den neuen Ortsverband: Sprecherin Lea Schmidt (oben links) und Sprecher Andreas Kießling (oben rechts). −Foto: Seitz

Geisenfeld - Die Stadt Geisenfeld ist ab sofort um eine weitere politische Gruppierung reicher. Am Sonntagabend gründeten Bündnis 90/Die Grünen einen neuen Ortsverband mit Lea Schmidt und Andreas Kießling an der Spitze. Dies sei ein "gutes Signal" und belege, dass "Grün wächst", begeisterten sich Vertreter der Partei - allen voran dritte Landrätin Kerstin Schnapp.

Im Rahmen der Online-Versammlung, an der 22 Gäste teilnahmen, hatten wie schon bei der Info-Veranstaltung im Vorfeld einige Mitstreiter der Grünen vor Ort ihre Ziele - vom Schutz der Natur über nachhaltiges Wirtschaften bis zu sozialer Gerechtigkeit im Sinne eines lebenswerten Miteinanders - per Videobotschaft formuliert. Es sei nicht einfach, in einer Pandemie Politik zu machen, erklärte die Kreisvorsitzende der Grünen, Birgit Janecek, die den Initiatoren des neuen Ortsverbandes umso mehr ihren Respekt zollte. Der Stadt Geisenfeld habe noch eine "laute grüne Stimme" gefehlt, so Janecek, die das Engagement vieler junger Frauen im Team lobte - gerade vor dem Hintergrund einer aus ihrer Sicht in der Stadt "schockierend" niedrigen Anzahl von Frauen bei den Kommunalwahlen (30 von 131 Kandidaten).

Leon Eckert, Kandidat für ein Bundestags-Direktmandat im Wahlkreis Freising-Pfaffenhofen, der "den Schwung der aktuellen Entwicklung" in den anstehenden Wahlkampf mitnehmen möchte, hob die Bedeutung der politischen Arbeit in den kommunalen Gremien hervor, und auch Kilian Irlinger, Sprecher der grünen Jugend im Landkreis, sagte dem künftigen Ortsverband seine Unterstützung zu.

Vor der eigentlichen Wahl waren etliche Formalien zu erledigen. So entschieden die acht Stimmberechtigten, die Satzung des Kreisverbands als Grundlage für das Prozedere zu übernehmen, auf eine eigene Kassenführung zu verzichten und die Leitung des Ortsverbands auf vier Personen zu beschränken. Die Amtszeit ist auf zwei Jahre festgelegt.

In der Folge wurde mit Lea Schmidt zunächst gemäß Satzung eine weibliche Sprecherin gewählt. Die 23-Jährige Geisenfelderin studiert Sozialpädagogik und "brennt" für Kunst und Kultur. Zu den größten Kämpfen, die es aus ihrer Sicht politisch zu führen gilt, zählt sie "Klimagerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit". Sie will sich dafür einsetzen, dass ihre Heimatstadt "bunt, lebendig und ein bisserl grüner wird".

Der zweite Sprecherposten ist den Vorgaben gemäß, was das Geschlecht der Kandidaten betrifft, offen. Gemäß seinem Wahlspruch "global denken, lokal handeln" will der in dieses Amt gewählte Andreas Kießling ortsansässige Vereine und politische Gruppierungen "unbedingt" zur Zusammenarbeit motivieren. Der 39-jährige IT-Projektleiter, der im Grünen-Ortsverband Wolnzach bereits Erfahrungen gesammelt hat, bekennt in Richtung aller Mitstreiter: "Ich freu mich, mit euch zu wachsen."

Zum Schriftführer wurde Sebastian Seitz erkoren. Der 34-jährige Bereichsleiter Soziale Dienste beim BRK-Kreisverband war früher gewerkschaftlich aktiv und ist seit 2019 Mitglied bei den Grünen. Zur Beisitzerin wählte man im Sinne des Geschlechterproporz nachfolgend Hannah Eberhardt. Die 24-jährige Studentin der Geografie setzt im Studium wie für ihre politische Arbeit auf den Schwerpunkt Nachhaltigkeit.

Die digitale, geheime Abstimmung erfolgte als pandemiebedingtes Novum über ein parteiinternes Abstimmungstool. Nach der Online-Versammlung müssen die Gewählten nun noch formal per geheimer Briefwahl im Amt bestätigt werden.

Das "tolle Team" werde "einen super Job machen", so Janecek überzeugt. Dabei könnten sie vor Ort ebenso wie innerparteilich "viel bewegen", betonte auch der KO-Vorsitzende der Grünen im Kreis, Wilhelm Reim.

GZ

Maggie Zurek