Geisenfeld
Gleich drei Taufen in der Osternachtsfeier

Geisenfelder Polizeistreife liefert sich filmreife Verfolgungsjagd mit betrunkenem Autofahrer

28.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:02 Uhr

Bei der Taufzeremonie im Rahmen der Geisenfelder Osternachtsfeier: Stadtpfarrer Thomas Stummer (links) mit den drei kleinen Täuflingen sowie deren Eltern und Paten. - Foto: Vitus Hollweck

Geisenfeld (GZ) Gleich drei Taufen sind heuer der Höhepunkt bei der Osternachtsfeier in der Stadtpfarrkirche gewesen. Von ruhigen Feiertagen spricht die Polizei - allerdings mit einer Ausnahme: Eine Polizeistreife lieferte sich am Samstagabend mit einem Betrunkenen eine filmreife Verfolgungsjagd.

Die wilde Jagd, die sich über rund zehn Kilometer zog, begann gegen 21 Uhr in der Münchener Straße. Dort wollte die Besatzung eines Streifenwagens einen Mercedes-Fahrer kontrollieren - einen 36-Jährigen aus Geisenfeld, wie sich später zeigte. Doch statt anzuhalten, drückte der Mann aufs Gas. Bei seinem Versuch, die Polizeistreife abzuschütteln, raste er zunächst kreuz und quer durchs Stadtzentrum. Dann ging die Flucht auf der Staatsstraße in Richtung Ernsgaden weiter. Der Mann raste mit seinem Mercedes durch Nötting, ehe er an der Abzweigung zur B 16 in Richtung Vohburg die Kurve zu rasant nahm und gegen die Leitplanke prallte. Dies unterbrach seine Flucht aber nur kurz. Der 36-Jährige setzte seinen Wagen zurück und gab weiter Vollgas. Schließlich löste sich infolge des Unfalles jedoch die Lauffläche des linken Vorderreifens auf, doch auch dieser Umstand kümmerte den Mann nur wenig - er fuhr kurzerhand auf der Felge weiter. In Ilmendorf schließlich konnte er aber dann in seinem liegen gebliebenen Fahrzeug festgenommen werden. Ein Alkoholtest bei dem Mann ergab einen Wert von 1,64 Promille. Anschließend musste der 36-Jährige aus Geisenfeld mit zur Blutentnahme, sein Führerschein wurde sichergestellt. Der Mann muss sich nun wegen Straßenverkehrsgefährdung und Unfallflucht verantworten. An seinem Auto entstand ein Schaden von etwa 5000 Euro, an der Leitplanke von 1500 Euro.

Ansonsten verliefen die Feiertage im Gemeindegebiet jedoch ruhig. Bei sonnigem Wetter sowohl am Sonntag als auch am Montag nutzten viele Geisenfelder die Gelegenheit zu einem ausgedehnten Osterspaziergang. Auch der feierliche Osternacht-Gottesdienst war sehr gut besucht. Die Verschiebung um eine Stunde auf sechs Uhr war offenbar die richtige Entscheidung. Die Feuerweihe mit dem Entzünden der Osterkerze und dem feierlichen Einzug in die nahezu dunkle Kirche war wieder eine beeindruckende Einstimmung. Außergewöhnlich war dann die Taufe von gleich drei Kindern, dem Baby Mia Marie Kolb und den Geschwistern Nele und Noah Michael. Bei der kleinen Nele, die sich etwas erschreckte, musste Stadtpfarrer Thomas Stummer ein wenig Überzeugungsarbeit leisten, was ihm dann aber auch gelang.

Die Osterpredigt wurde heuer von Diakon Nikolaus Lackermair gehalten. Ostern biete Gelegenheit, sich zu fragen, "ob mein Glaube eher wie einbalsamiert, freud- und leblos ist, oder ob da in mir noch etwas von dem Osterlicht flackert". So wie sich der Glaube weiterentwickeln wolle, so lasse sich auch "das Leben nicht einbalsamieren", betonte der Diakon. Dies gelte auch für die gesellschaftlichen Verhältnisse. "Mancher würde auch diese am liebsten einbalsamieren", doch dies sei nicht möglich. "So vieles ist im Umbruch, soviel Neues kommt auf uns zu. Ob man es will oder nicht, ob es einem gefällt oder nicht: Auch unsere Gesellschaft wird morgen nicht mehr so sein, wie sie gestern einmal war. Nicht erst die schrecklichen Ereignisse von Brüssel haben uns das wieder bewusst gemacht."