Geisenfeld
Gastro-Szene wird wieder vielfältiger

Indische Pächter fürs FC-Heim - Eva's öffnet nächste Woche wieder, der Steinbräu plant dies fürs Frühjahr

21.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:40 Uhr
Der FC-Vorsitzende Werner Thorwarth (Mitte) mit dem indischen Brüderpaar, das als Pächter für die Ilmstub'n, also das frisch renovierte FC-Heim, gefunden wurde. Los gehen soll es im Laufe des September. −Foto: FC Geisenfeld

Geisenfeld - Die Gastro-Szene in Geisenfeld hat in den vergangenen Monaten und Jahren stark Federn gelassen, doch jetzt tut sich etwas zum Positiven: Das Eva's öffnet nächste Woche wieder, für die Ilmstub'n des FC hat sich nun doch ein Pächter gefunden, und beim Steinbräu laufen die Vorbereitungen, um spätestens im kommenden Frühjahr wieder öffnen zu können.

 

Zusammen mit dem Hotel ist auch das Bistro Eva's seit dem 15. März geschlossen - aber nicht mehr lange: "Am kommenden Dienstag legen wir mit beidem wieder los, und zwar mit der angestammten Mannschaft", lässt Eigentümer Helmut Königer auf Anfrage wissen. Freilich müsse sich in den nächsten Monaten erst zeigen, "ob sich das wirtschaftlich trägt". Der große Außenbewirtungsbereich des Eva's sei sicherlich ein Punkt, "der gerade in diesen Zeiten - Stichwort: Aerosol-Belastung - ein Lokal attraktiv macht", so Königer. Doch man werde auch für die kalte Jahreszeit diesbezüglich vorsorgen - und zwar mit einem leistungsstarken Luftreiniger. Dieses Gerät wechsle 2600 Kubikmeter Luft pro Stunde und sorge damit im Eva's viermal in 60 Minuten für einen kompletten Luftaustausch. So ein Gerät - Kostenpunkt: etwa 5000 Euro - "sollte in diesen Zeiten eigentlich in jedem Klassenzimmer stehen", meint Königer.

Aus einer schlichten Vereinsgaststätte sind an der Jahnstraße durch eine Komplettrenovierung die schmucken Ilmstub'n geworden - und noch vor Ostern sollte hier große Eröffnung gefeiert werden. Die Corona-Krise setzte diesen Plänen des FC Geisenfeld jedoch ein jähes Ende, und auch aus dem für Mitte Mai geplanten Neustart des Gaststättenbetriebs ist nichts geworden.Weil der vorgesehene neue Pächter kurzfristig abgesagt hat. Jetzt ist man in der FC-Führung jedoch fündig geworden: in einem indischen Brüderpaar, das neben der gewohnten bayerischen Küche auch indische Gerichte anbieten will. "Dieses Konzept hat den Vorteil, dass wir damit kulinarisch nicht mit der bestehenden Gastronomie in Konkurrenz treten", so FC-Chef Werner Thorwarth.

Der Pachtvertrag läuft ab Anfang September zunächst für drei Jahre, loslegen wollen die Gebrüder Lakhwinder und Devinder Singh sogleich nach Erteilung der Konzession, womit Thorwarth für Mitte bis Ende September rechnet. Die beiden Inder haben in München bereits gastronomische Erfahrung gesammelt, in Geisenfeld "verwirklichen sie nun den Traum vom eigenen Lokal", erzählt der FC-Vorsitzende. Unter der Woche soll es eine Abendkarte geben, am Wochenende auch einen Mittagstisch, und an allen Tagen Gerichte zum Mitnehmen. "Je nach Nachfrage ist eventuell auch ein Lieferservice angedacht", so Thorwarth.

Während der Betrieb im FC-Vereinsheim erst seit rund einem dreiviertel Jahr ruht, ist die Steinbräu-Gaststätte bereits seit fast vier Jahren dicht. Doch jetzt hat die Müllerbräu GmbH eine Wiederbelebung fest im Auge. Als bayerisches Wirtshaus will man spätestens im kommenden Früjahr wieder eröffnen, berichtet Manuel Müller als Geschäftsführer des Unternehmens. Einen Koch, der in Personalunion auch Geschäftsleiter ist, habe man an der Hand.

Seit einigen Wochen ist das Gebäude bereits für eine Fassadensanierung eingerüstet, innen erhielten die Gasträume einen neuen Anstrich, und auch ein neuer Fußboden wurde laut Müller bereits verlegt. Im Laufe der nächsten Wochen werde eine neue Theke eingebaut. Den Hinterhof will man eventuell als "gemütliches Eck" für einen kleinen Außengastrobereich gestalten. Nach dem bisherigen Plänen sollte es bereits im November wieder losgehen", lässt Manuel Müller wissen, doch die derzeitige Corona-Entwicklung lasse dies "eher nicht als sinnvoll erscheinen".

Seit zwei Jahren ruht mittlerweile der Betrieb der Klosterbräu-Gaststätte, die zuletzt als griechisches Restaurant geführt wurde. Die Pläne, so hieß es zumindest noch im April 2019, sehen vor, dass der Klosterbräu als traditionell bayerische Gaststätte wieder eröffnet werden soll. Dem Projekt angenommen hat sich 2018 eine Klosterbräu-Gesellschaft als Tochter der Vertriebs- und Vermarktungsgesellschaft GmbH (VVG), die das Objekt wiederum vom Eigentümer gepachtet hat. Als Termin für die Wiedereröffnung war der Juli 2019 anvisiert gewesen, wobei man für den Umbau Zuschüsse aus einem Förderprogramm zur Wiederbelebung bayerischer Wirtshäuser in Anspruch nehmen wollte. Doch aus dem Umbau ist bis heute nichts geworden, und wie es weitergeht, erscheint völlig offen. Michael Vogl, Geschäftsführer der VVG, verwies gegenüber unserer Zeitung lediglich darauf, dass Investitionen in gastronomische Projekte in Corona-Zeiten sehr risiko-behaftet seien.

GZ

 

Gerhard Kohlhuber