Pfaffenhofen
Für Nachhaltigkeit und die Verkehrswende

Die 23-jährige Emilia Kirner aus Freising ist Direktkandidatin der ÖDP für den Bundestag

03.02.2021 | Stand 23.09.2023, 16:49 Uhr
Emilia Kirner ist die Direktkandidatin der ÖDP im Wahlkreis 214 für die Bundestagswahl am 26. September 2021. −Foto: Paul

Pfaffenhofen - Emilia Kirner ist die Direktkandidatin der ÖDP im Wahlkreis 214 für die Bundestagswahl am 26. September 2021. Am Dienstag, 2. Februar, wurde sie im Pfaffenhofener Kolpinghaus mit 15 Stimmen von allen anwesenden Delegierten einstimmig gewählt. Zum Wahlkreis 214 gehören die Landkreise Pfaffenhofen und Freising sowie einige Gemeinde im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen.

Sie möchte sich im Falle eines Einzugs ins Parlament vor allem für die Themen Nachhaltigkeit und Mobilität einsetzen, sagte die 23-Jährige aus Freising. Seit der Kommunalwahl im vergangenen Jahr sitzt sie dort für die ÖDP im Stadtrat und ist Sprecherin ihrer Fraktion. Ursprünglich kommt sie aus der Gemeinde Hohenthann im Landkreis Landshut. Derzeit absolviert sie ihr Masterstudium im Bereich Lebensmittelchemie an der Technischen Universität München in der Außenstelle Weihenstephan.

"Ich stamme vom Land, aber als ich zum Studium in die Stadt zog habe ich mein Auto abgegeben", verrät Emilia Kirner, die nach eigenen Angaben bereits seit ihrem 17. Lebensjahr für die ÖDP politisch aktiv ist. Derzeit ist sie auch stellvertretende Bundesvorsitzende der Jungen Ökologen - die Nachwuchsorganisation der Partei - und sitzt für den Jugendverband auch im bayerischen Landesvorstand.

Das Thema Verkehr brennt auch den Älteren in der Partei auf den Nägeln, unter anderem dem Freisinger Kreisvorsitzenden Ulrich Vogl, der die Einführung in den Wahlabend übernahm. Eine "unsägliche Serie von CSU-Verkehrsministerin, von Peter Ramsauer über Alexander Dobrindt bis aktuell Andreas Scheuer hat die Verkehrswende versemmelt", schimpfte der Kommunalpolitiker in dem nach strikten Abstandsregeln besetzten Saal des Kolpinghauses, an dessen Eingang ein Spruch von Mahatma Gandhi prangte: "Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier."

Und auch politische Verbündete bekamen von Vogl eingeschenkt: "Selbst unsere Freunde von den Grünen, mit denen wir eigentlich gut zusammenarbeiten, schlucken aktuell Weichmacher, um endlich in der Bundesregierung Platz nehmen zu können. Da wird mir Angst und Bang." Das müsse man verhindern.

Bevor sie aber überhaupt zur Bundestagswahl antreten dürfen, benötigen die ÖDPler im Wahlkreis 200 Unterschriften - verpflichtend für alle Parteien, die aktuell nicht dem nationalen Parlament oder einem der 16 Landtage angehören. Ein "Skandal" sei das, schimpfte das Freisinger ÖDP-Mitglied Reinhold Reck, "dass man als seit Jahrzehnten anständig agierende politische Partei dazu immer noch gezwungen wird". Bei der Bundestagswahl 2017 erreichte die ÖDP bundesweit 0,3 Prozent der Stimmen.

Die besagten 200 Unterschriften zusammen zu bekommen hält er angesichts der Corona-Kontaktbeschränkungen für nicht ganz einfach. Zuversichtlicher zeigte sich in dieser Frage der Pfaffenhofener Kreisvorsitzende Richard Fischer. Im Wahlkreis zähle man aktuell 150 Mitglieder, eventuell kämen deren Angehörige noch dazu; das sei also machbar. Bei der Veranstaltung wurden auch die Delegierten für die Wahl der bayerischen Landesliste zur Bundestagswahl gewählt: Emilia Kirner, Paul Fiegert, Reinhold Reck, Norbert Neidhardt, Michael Stichlmair, Judith Neumair, Gustav Neumair und Nikolas Deskan. Ersatzdelegierte sind: Angela Kern, Richard Fischer, Sigi Ebner, Reinhard Haiplik, Franz Sendtner, Annelie Schwarz, Hans-Georg Schwarz, Helga Molter, Jörg Kästl, Dirk Schröder, Markus Hiereth und Felix Bergauer.

PK

Andre Paul