Pfaffenhofen
Frankenstein auf Esperanto

Die bayernweite Weihnachtsfeier der Sprachfans begeistert heuer in Pfaffenhofen

10.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:04 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Seit mehr als 100 Jahren gibt es die Sprache Esperanto. In der Vorweihnachtszeit treffen sich Anhänger dieser Fantasiesprache für eine Feier - heuer kamen sie nach Pfaffenhofen.

Ludwig Zamenhof entwickelte vor mehr als 100 Jahren eine leicht zu erlernende Sprache, die er Esperanto nannte. Deshalb treffen sich alljährlich in der Vorweihnachtszeit Esperanto-Sprecher aus ganz Bayern zu einer kleinen Zamenhof-Feier an wechselnden Orten. Heuer hatte der Esperanto-Sprachklub Pfaffenhofen eingeladen und 19 Teilnehmer kamen ins Bayernstüberl beim Müllerbräu.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Klubs, Franz Knöferl, trug Josef Lechermeier aus Ingolstadt in seiner typischen humorvollen Art seine Übersetzung eines interessanten Artikels aus dem Pfaffenhofener Kurier über Mary Shelley, die Autorin des Romans Frankenstein, vor. Dabei ging es um die Frage, was die Engländerin Shelley, die nie in Ingolstadt war, bewog, den Schauplatz ihres Romans in die damals vollkommen unbedeutende Stadt zu verlegen. Der Artikel kann auf Deutsch und Esperanto auf der Homepage des Esperanto-Klubs nachgelesen werden.

Anschließend las Roland Hemmauer aus München Schlüsselstellen aus dem Roman vor, die zeigen, wie aktuell dieser Roman heute noch gelesen werden kann. Die Teilnehmer diskutierten danach angeregt über die Frage, was Wissenschaft kann und was Wissenschaft darf.

Noch vor dem Mittagessen referierte Eugen Macke aus München über die Partei E-D-E, die es sich zum Ziel gemacht hat, Esperanto als gemeinsame Sprache in der EU einzuführen und das Gewicht in der Politik von den nationalen Interessen weg und auf mehr Internationalität hin zu verschieben.

Nach dem Mittagessen berichtete der Journalist Alfred Schubert aus Weilheim mit Bildern von seiner Reise zum Esperanto-Eisenbahner-Kongress in Breslau und zum Weltkongress in Lissabon.

Danach ließ Gustav Neumair vom örtlichen Verein die Zuhörer an seinen Eindrücken vom Esperanto-Lehrerkongress in Madrid teilhaben. Alle Vorträge wurden auf Esperanto gehalten.