Pfaffenhofen - Verheerende Schäden hat kurz vor dem Jahreswechsel ein schweres Erdbeben in Kroatien angerichtet. Für die betroffene Bevölkerung laufen bereits zahlreiche Hilfsaktionen und jetzt haben auch die bayerischen Feuerwehren eine Aktion gestartet, um ihre Kollegen in Kroatien zu unterstützen. Wie Kreisbrandrat Armin Wiesbeck mitteilt, beteiligen sich auch eine Reihe von Wehren aus dem Landkreis an der Hilfsaktion.
Nach einer Pressemitteilung des Landesfeuerwehrverbandes Bayern (LFV) ist in Kroatien vor allem in den ländlichen Gebieten des Landkreises Sisak-Moslavina die Not groß. Dort seien auch Feuerwehrhäuser beschädigt oder gar komplett zerstört worden, so der LFV. Der kroatische Feuerwehrverband habe mitgeteilt, dass vor allem Schutzkleidung, tragbare Leitern, Beleuchtungsgerät und Stromerzeuger für die örtlichen Feuerwehren gebraucht würden, damit diese wieder in vollem Umfang einsatzfähig sind. Der LFV Bayern führte daher nach Rücksprache und mit Unterstützung des Innenministeriums eine Abfrage bei allen bayerischen Feuerwehren durch, um den Bestand an zwar ausgesonderten, aber noch brauchbaren Ausrüstungsgegenständen für die kroatischen Feuerwehren zu ermitteln. "Die Resonanz war überwältigend", freut man sich beim LFV: Bisher hätten schon rund 300 Freiwillige Feuerwehren etwa 15000 Einzelteile angeboten und an Sammelpunkte in Hersbruck beziehungsweise Rosenheim geliefert. Aus dem Landkreis Pfaffenhofen stellten, wie Kreisbrandrat Wiesbeck mitteilte, die Feuerwehren Ebenhausen, Scheyern, Fahlenbach, Hettenshausen, Schweitenkirchen sowie Aufham-Güntersdorf Ausrüstungsgegenstände zur Verfügung. "Hierfür herzlichen Dank an die jeweilige Feuerwehr und deren Gemeinde", so Wiesbeck. Die zur Verfügung gestellten Ausrüstungsgegenstände seien von der Feuerwehr Ebenhausen mit dem vom Freistaat Bayern im Rahmen der Katastrophenschutzausstattung zur Verfügung gestellten Fahrzeug - einem sogenannten Modularen Gerätewagen Hochwasser (MWH) - nach Rosenheim zur zentralen Sammelstelle gebracht worden, berichtete Armin Wiesbeck. Laut Landesfeuerwehrverband wird nun ein voraussichtlich 22 Fahrzeuge umfassender Konvoi zusammengestellt, der am Montagmorgen von Rosenheim aus nach Sisak in Kroatien aufbrechen wird. Dort werden die bayerischen Feuerwehrler vom kroatischen Feuerwehrverband empfangen und die Ausrüstungsgegenstände sowie persönliche Schutzausrüstung wird ausgeladen und übergeben. Nach einer Übernachtung in Zagreb ist bereits am Dienstag wieder die Rückfahrt geplant.
Eine besondere Herausforderung für alle Fahrer des Konvois ist laut LFV die aktuelle Corona-Lage. Da Kroatien als Risikogebiet eingestuft ist, bestehe ein verschärftes Hygienekonzept für alle. Dazu gehören nach Mitteilung des Landesfeuerwehrverbandes auch Corona-Tests unmittelbar vor der Abfahrt sowie bei der Wiedereinreise nach Deutschland.
Der Landesfeuerwehrverband dankte allen Kommunen, die als Träger ihrer Feuerwehren die Sachspenden mitgetragen haben sowie allen Feuerwehrmitgliedern, die die Hilfsaktion ermöglichten.
PK
