Pfaffenhofen
Fassade der Moschee beschmiert

Türkisch-islamische Gemeinde bleibt gelassen

03.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:50 Uhr
Die Schmiererei an der Fassade der Moschee richtet sich gegen den türkischen Präsidenten Recep Erdogan. −Foto: Kraus

Pfaffenhofen - Mit einer Parole gegen den türkischen Präsidenten Recep Erdogan ist in der Nacht zum Dienstag die Fassade der Moschee in Pfaffenhofen beschmiert worden: "Mr. Trump kill Erdogan" steht seit den frühen Morgenstunden in großen, blauen Lettern auf dem Gebäude an der Hohenwarter Straße. Die Polizei ermittelt - und breitet über dem Fall bislang einen Mantel des Schweigens aus.

Nach PK-Informationen ist der mutmaßliche Täter aber schon ermittelt: Bei dem Mann, der am Dienstag gegen 4 Uhr früh den Schriftzug angebracht hat, soll es sich um einen amtsbekannten 61-Jährigen aus einem Ortsteil handeln. Eine offizielle Bestätigung der Ermittlungsbehörden gibt es dazu allerdings nicht. Die zuständige Staatsanwaltschaft Ingolstadt wollte sich bislang nicht zu dem Vorgang äußern. So bleibt die Motivlage ebenso unklar wie die Frage, ob wegen der möglichen politischen Dimension des Falls der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen hat.

Bei der türkisch-islamischen Ditib-Gemeinde hält sich die Aufregung derweil in Grenzen, auch wenn es sich um den ersten ernsthaften Fall von Vandalismus seit dem Bau der Moschee vor fünf Jahren handelt. "Wir hoffen, dass das ein Einzelfall war", sagt Sprecher Recep Bal gegenüber unserer Zeitung. Es handle sich schließlich um keinen bedrohlichen Angriff, sondern nur um eine Schmiererei ohne großen Schaden. "Es braucht nur ein bisschen Farbe zum Drüberstreichen", so Bal, der die Sache nicht zu hoch hängen will: "Wir sind eine offene Gemeinde und Teil der Pfaffenhofener Gemeinschaft, wir haben keine Tore und Zäune - und das soll so bleiben."

mck