Pfaffenhofen
Höhenflug für Klimaschutz, schwarzer Abend für Sozialdemokratie

26.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:52 Uhr
Jede Menge Wahlzettel: Martin Rohrmann (links) und Werner Hiesinger leeren die Urne. −Foto: Csapó

Pfaffenhofen (pat) Mit 59,7 Prozent liegt die Wahlbeteiligung an der Europawahl um über 15 Prozentpunkte höher als vor fünf Jahren.

Allerdings zeichnet sich auch hier ein deutliches Süd-Nord-Gefälle ab. Während in den Süd-Gemeinden teilweise weit über 60 Prozent der Wahlberechtigten abstimmen, liegt die Quote im Norden "nur" knapp über 50 Prozent. Spitzenreiter sind die Jetzendorfer mit 66 Prozent, ganz am Ende rangieren die Vohburger mit 51,4 Prozent.

Bei der CSU wirkt sich der Weber-Effekt positiv aus. Gegenüber 2014 kann das Ergebnis fast gehalten werden, es geht lediglich um 1,7 Prozent nach unten. Gegenüber der Landtagswahl im vergangenen Jahr bedeuten die 44,8 Prozent sogar einen deutlichen Aufschwung - damals sind die Christsozialen im Landkreis nämlich auf 37,8 Prozent regelrecht abgestürzt. An goldene Zeiten überhalb der 50-Prozent-Marke erinnern die Ergebnisse in drei Gemeinden: in Gerolsbach, Hohenwart und Geisenfeld. Unter 40 Prozent rutscht die CSU nur in Rohrbach.

Der Absturz der SPD geht unvermindert weiter. Ihr gelingt in keiner einzigen Gemeinde ein zweistelliges Ergebnis. Richtig heftig sieht es in Hohenwart, Ernsgaden, Schweitenkirchen und Gerolsbach aus: Hier landen die Sozialdemokraten jeweils unter fünf Prozent.

Der Höhenflug der Grünen setzt sich unvermindert fort. Ganz nah an die 20 Prozent kommen sie in Hettenshausen und Pfaffenhofen, überhaupt sind gerade die Ergebnisse im Süden stark. Im Norden kommen grüne Themen hingegen weniger gut an. In Münchsmünster fällt das Ergebnis mit 8,3 Prozent mit Abstand am schwächsten aus.

Im Schnitt entscheidet sich jeder Zehnte, sein Kreuz bei der AfD zu setzen. Die Hochburgen der Rechten liegen im Norden, allen voran in Münchsmünster, Geisenfeld und Vohburg.

Die Freien Wähler sind eher im Lokalen daheim - und eigentlich weit weniger in Europa. Sie legen dennoch um 1,3 Prozentpunkte zu. Die Überraschung des Wahlabends gelingt aber der ÖDP. Die "Bienenretter" landen bei 3,9 Prozent und knacken in den vier Süd-Gemeinden Jetzendorf, Pfaffenhofen, Pörnbach und Scheyern sogar die fiktive Fünf-Prozent-Hürde.