Wolnzach (sdb) Der ersten Begegnung haftet etwas Magisches an.
Ganz besonders, wenn man - wie Marianne und Sepp Stiegler - auf 60 gemeinsame Ehejahre zurückblicken kann. Das Ehepaar aus Wolnzach konnte jetzt seine Diamantene Hochzeit feiern und erinnert sich noch genau, wie es sich damals kennengelernt hat.
Sepp Stiegler hatte sich gerade als Knecht beim Hammerschmied verdingt, als ihn ein befreundeter Schäfer, der dort seine Schafe im Winter einstellte, zum Spaziergang mitnahm. "Wir sind in die Stube reingekommen, ich hab sie gesehen und in dem Moment war es um mich geschehen", erzählt der Jubilar. "Fünf Jahre lang sind wir jeden Tag spazieren gegangen. Ausgehen, das gab es damals noch nicht", ergänzt Marianne Stiegler, die damals noch Demmel hieß. Von der Mutter habe Sepp Stiegler dann erfahren, dass ihm seine Angebetete nicht abgeneigt wäre.
Die Hochzeit fünf Jahre später war winterlich: Meterhoch lag der Schnee an diesem frühen Morgen Ende November im Jahr 1958, als sie zur Kirche gingen und Pfarrer Paulinus Fröhlich die Trauung vollzog. Die standesamtliche Hochzeit fand am Abend zuvor statt. Seitdem hat das Ehepaar Stiegler vieles gemeinsam bewältigt. Die schlimmste Zeit für Sepp Stiegler war die Zeit, in der seine Frau schwer erkrankte. "Damals habe ich dem Herrgott versprochen, wenn er meine Frau wieder gesund werden lässt, dann geh ich so lange nach Altötting, bis ich nicht mehr kann. " Dieses Versprechen hält er bis heute.
Im Hause Stiegler ist die Diamantene Hochzeit schon das zweite große Fest in diesem Jahr. Erst im Sommer wurde Sepp Stieglers 90. Geburtstag groß gefeiert. Neben den beiden Kindern Waltraut und Gerhard mit den Enkelkindern Romy, Sebastian, Kristin und Alexander schauten zum 60. Hochzeitstag nun wieder einige der besten Freunde vorbei, ebenso der Wolnzacher Bürgermeister Jens Machold, Pfarrer Johann Braun und der stellvertretende Landrat Anton Westner, die es sich nicht nehmen ließen, dem Jubelpaar mit ein paar Blümchen und einem kleinen Geschenk zu gratulieren.
