Schweitenkirchen
Eltern klagen über Raser

Verkehrsberuhigung gefordert - Gemeinderat Schweitenkirchen will erst einmal messen

15.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:14 Uhr
Nur noch im Schritttempo dürfen Autofahrer in einem verkehrsberuhigten Bereich unterwegs sein. −Foto: Monika Skolimowska

Schweitenkirchen (dbr) Sowohl die Anwohner des Baugebiets Schweitenkirchen-Westleiten als auch die der Angerstraße in Aufham haben sich bei der Gemeinde über Raser beschwert - sie fürchten um die Sicherheit ihrer Kinder, die auf den Straßen spielen.

In beiden Fällen entschied der Gemeinderat in der vergangenen Sitzung, erst einmal keine permanenten Änderungen zu machen.

Michael Zauner macht sich Sorgen. Immer, wenn seine beiden fünf und sechs Jahre alten Töchter das Haus verlassen und draußen spielen, passt er besonders gut auf. Er wohnt auf der Straße Westleiten, vor seiner Tür eine unbebaute Wiese, die geradezu einlädt, Fangen zu spielen. Doch nebenan ist die Straße, die zum Supermarkt führt und, wie Zauner findet, von viel zu vielen zur Durchfahrt benutzt wird, und zwar viel zu schnell. "Die fahren definitiv schneller als 30", so der Vater. "Unsere Kinder sind mit dem Fahrrad und Tretroller unterwegs. " Für ihn wäre deshalb die Ausweisung eines verkehrsberuhigten Bereichs eine gute Lösung. Das unterstützen auch die anderen Anlieger, die den Antrag an die Gemeinde unterschrieben haben. In einem verkehrsberuhigten Bereich darf nur Schrittgeschwindigkeit gefahren werden. "Der Besuch kann dann natürlich nicht mehr vor der Haustür parken", so Gemeinderätin Katharina Lemle von der Freien Wählergemeinschaft/Wählergemeinschaft Schweitenkirchen (FWG/WGS) während der Sitzung. Denn dann gilt: Es darf nur noch auf gekennzeichneten Flächen geparkt werden.

Auch der anliegende Spielplatz macht den Anwohnern Sorgen: Er ist nur durch eine löchrige Hecke von der Straße getrennt, da schlüpfe ein Kind schnell mal durch, so die Eltern in ihrem Schreiben an die Gemeinde. Insgesamt leben 18 Kinder in den elf Grundstücken, da es freie Flächen gibt, werden es wohl noch mehr werden, so die Anwohner.

Bürgermeister Vogler will nun erst einmal "Fakten sammeln", also ein Messgerät aufstellen, um zu schauen, wie schnell die Fahrer wirklich unterwegs sind. Danach soll der Antrag der Anwohner behandelt werden. Dem stimmte der Gemeinderat geschlossen zu. Bis dahin soll zudem geklärt werden, ob man auch nur einen Teilbereich als verkehrsberuhigt ausweisen könnte - danach hatte Gemeinderat Christian Ostler (SPD/FW) gefragt.

Ebenfalls einstimmig entschied der Gemeinderat bei der Angerstraße in Aufham. Hier soll ein Tempo-30-Schild aufgestellt werden, so lange die Bauarbeiten an der Otterbachstraße laufen. Wegen dieser nimmt der Verkehr an der Angerstraße derzeit zu. Momentan ist es dort erlaubt, mit 50 km/h zu fahren.

Die Anlieger hatten sich bei der Gemeinde ebenfalls wegen der vielen kleinen Kinder beschwert, die dort wohnen. "Wegen der zwei scharfen Kurven entstehen immer wieder gefährliche Situationen für Kinder, Fußgänger und Reiter", heißt es in einem Schreiben der Anwohner. Sie forderten Tempo 30, "um die Autofahrer aufmerksam zu machen".

Doch der Gemeinderat entschied sich erst mal für die vorübergehende Lösung während der Baustelle. Danach soll zunächst gemessen werden. Sofort soll dagegen ein Verkehrsspiegel im Kurvenbereich beim Gebäude Eichinger aufgestellt werden. Das hatte sich ein Anlieger gewünscht.