Pfaffenhofen
Eiskalte Überraschung

Neuntklässler engagieren sich in ihrer Freizeit für Senioren

13.07.2018 | Stand 25.10.2023, 10:30 Uhr
Raus aus dem Heimalltag: Mittelschülerinnen begleiteten mit der Sozialbetreuerin Andrea Haferkorn-Päckert (links) und der Religion-Lehrerin Gesa Minkenberg (hinten rechts) Senioren zum Eisessen. Vorn links die mit 105 Jahren älteste Pfaffenhofenerin Paulina André. −Foto: Foto: Herchenbach

Pfaffenhofen (PK) Eine süße Überraschung eiskalt serviert bekamen Senioren des St.-Franziskus-Hauses von Schülern der Pfaffenhofener Mittelschule.

Sie holten die Senioren vom Heim ab und schoben sie in ihren Rollstühlen zum Eiscafé an der Scheyerer Straße. Vor über zehn Jahren wurde dieses Schul-Sozialprojekt, das die Religionslehrerin Gesa Minkenberg betreut, ins Leben gerufen. Achtmal im Jahr machen Acht- und Neuntklässler Senioren eine Freude: Sie besuchen mit ihnen den Wochenmarkt, basteln oder betreuen sie bei einem Grillnachmittag.

Warum sie dafür ihre Freizeit opfern? Die 16-jährige Lena, Neuntklässlerin, ist seit zwei Jahren dabei: "Es ist total schön zu erleben, wie sich die Senioren freuen - über eine Kleinigkeit! Die können für zwei Stunden ihren Alltag vergessen. Und man lernt so viel über ältere Menschen. " Julia: "Das macht so viel Spaß mit den Senioren. " Sie kümmert sich mit Hingabe um die Seniorin neben ihr, die sich in ihrem Rollstuhl schwer tut, mit dem langen Eislöffel den Früchtebecher zu erreichen. Exakt 90 Jahre trennen die beiden: Julia ist 15, Paulina André mit 105 Jahren die älteste Pfaffenhofenerin.

"Die Schüler lernen von den Älteren Und wir kommen mal raus", sagt die 74-jährige Inge Schäfer hinter ihrem Eiskaffee. "Ja", ergänzt Andrea Haferkorn-Päckert, die im Franziskus-Heim die Sozialbetreuung leitet. "Das ist eine willkommene Abwechslung im Alltag. Aber die Schülerinnen können sich so auch für ihr späteres Berufsleben orientieren. " Diese Chance sieht die 15-jährige Antonia. Sie möchte einmal im sozialen Bereich arbeiten. "Als Kindergärtnerin oder in der Altenpflege. Am liebsten würde ich das aber mit etwas Handwerklichem verbinden. " "Dann käme vielleicht Ergotherapie für dich infrage", rät ihr die Betreuerin.

Albert Herchenbach