Vohburg
Eine Markthalle für Vohburg?

Erste Pläne für "Bernbauer-Anwesen" im Stadtrat - Fast 500000 Euro Mehrkosten für die Kläranlage

05.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:06 Uhr
Realitätsnahe Darstellungen: die Markthalle (oben), das neue Haus an der Donaustraße 17 von vorne (Mitte) und von der Seite (unten/mit einem zweiten Eingang). −Foto: Architektur Winzinger

Vohburg (PK) Eine Markthalle an der Donaustraße, außerdem knapp 500000 Euro Mehrkosten beim Bau der Kläranlage - die Sitzung des Vohburger Stadtrats am Dienstagabend bot diskussionswürdige Themen. Zum Medi-Center gab es nur einen Bericht von Bürgermeister Martin Schmid (SPD). Der Bauträger gestaltet das Haus nun so, dass wie ausgemacht im Erdgeschoss und im ersten Stock Ärzte einziehen können.

Einen Blick in die Zukunft wagten die Stadträte im Bürgersaal des Rathauses. Was schon auf der Klausurtagung des Gremiums besprochen worden war, wurde nun in einem ersten Entwurf von Architektin Vera Winzinger gezeigt: Der geplante Neubau an der Donaustraße 17 wird aussehen wie das jetzige Gebäude (weil es so vom Denkmalamt vorgegeben wurde). Doch im Hof des Anwesens, das die Stadt vor Kurzem gekauft hat, könnte etwas Neues entstehen: eine Markthalle. Das in der Sitzung gezeigte Bild (ebenfalls von Winzinger) machte Lust auf mehr.

Zum Gebäude direkt an der Straße regte Sepp Steinberger (AV) an, neben dem an der Front vorgeschriebenen Eingang (das Denkmalamt akzeptiert einen ebenerdigen, also behindertengerechten) auch einen seitlichen für einen besseren Zugang zu planen. Bürgermeister Schmid sagte, es wäre der erste Plan. Wenn in den ersten Stock Büros kämen, würde ein Aufzug installiert, und dann sicher auch ein seitlicher Eingang. Auf einer Darstellung der Architektin ist sogar ein seitlicher Eingang zu sehen.

Die Architektenleistungen für die Genehmigungsplanung - das bisherige Haus wird abgerissen, es entsteht ein Neubau unter den Vorgaben des Denkmalamts - wurden einstimmig (wie alle Beschlüsse an diesem Abend) an die Stadtplanerin Vera Winzinger vergeben. Ebenso bekam Winzinger den Zuschlag für die Überplanung zur Nutzung des Nebengebäudes. Die Architektin hatte dem Stadtrat eine mögliche Ansicht für eine Nutzung als Markthalle vorgelegt.

"Vielleicht bekommen wir dort einen Bioladen rein, wir haben Kontakt zu einem, dem das Band-Gebäude zu klein war, um sich dort niederzulassen", sagte der Rathauschef. "Es wäre auch Platz für Selbstvermarkter." Schmid dachte weiter: "Vielleicht können wir auch das Geschehen vom Stadtplatz dorthin verlagern." Dem Bürgermeister ist aber auch bewusst, dass dieser "neue Weg für Vohburg" sicherlich "ein Zuschussgeschäft für die Stadt" wird. Oliver Rechenauer (SPD) fand die Idee gut: "Es wäre einen Versuch wert. Ob es funktioniert, muss die Zeit zeigen." Ernst Müller (FW) gab zu bedenken, dass eine Markthalle schon ein Problem darstellen könnte, wenn der Zuspruch und vor allem die Fieranten fehlten. Außerdem schlug er vor, Wohnungen oder zumindest Büros über der Markthalle anzudenken. Fest steht: So ein Projekt könnte aus der Städtebauförderung Zuschüsse bis zu 50 Prozent erhalten.

Lange Gesichter hatte es in der Verwaltung und dann auch am Dienstagabend in der Sitzung gegeben, als die Kostenübersicht für die Umstellung der Kläranlage auf anaerobes Verfahren bekannt wurde. Die Kosten belaufen sich auf nun 2,5 Millionen Euro. Vom Stadtrat genehmigt waren Kosten für die Bauleistungen in Höhe von knapp über zwei Millionen Euro. Die Mehrkosten betragen exakt 472000 Euro. Dementsprechend fielen Aussagen im Rat aus: "Das Ingenieurbüro hat nicht zufriedenstellend gearbeitet." "Übeltäter ist das Büro." "Kann man das Ingenieurbüro nicht haftbar machen?" "Ein dicker Brocken." Am Ende stimmte der Stadtrat der Kostenmehrung zu, auch weil laut Stadtbaumeister Josef Stangl "einige nicht vorhersehbare Dinge aufgetreten" sind. Werner Ludsteck (AV) mahnte an, man solle fortan "mindestens vierteljährlich" ein Kostenmonitoring durchführen. "Nicht bei kleinen Projekten, aber bei großen wie dem Amberger- und dem Bernbauer-Anwesen." Dem Vorschlag stimmte Schmid bei. Die Genehmigung von maximal 50000 Euro für die Anschaffung einer Laborausstattung war schnell erledigt. Laut Schmid liegt ein Angebot sogar und der kalkulierten Summe.

Für die Kindertagesstätte in Menning wurden Leuchten und Elektroinstallationen für rund 22000 Euro genehmigt. Die Erschließungsstraße im Menninger Baugebiet "Pfarrgarten" heißt nun "Am Pfarrgarten". Die KiTa wird laut Schmid ab dem 7. Januar genutzt, die offizielle Eröffnung findet aber erst im Mai statt. Vor dem Winter werden die Außenarbeiten nicht mehr abgeschlossen. Derzeit laufen laut Schmid Fußbodenarbeiten. Die Möbel sind auch schon geliefert.

Der Tierschutzverein Pfaffenhofen bekommt einen einmaligen Zuschuss von 1700 Euro, der Fischerclub Irsching/Knodorf einen Zuschuss von gut 1000 Euro für einen Aufsitzrasenmäher. Vorgestellt und akzeptiert wurde am Ende der Sitzung noch der Jahresabschluss der Vohburger Immobilien- und Wohnungsbau-GmbH.