Pfaffenhofen
Eine Erfolgsgeschichte ohne Ende

Fast 150 000 Euro seit Gründung: Förderverein des katholischen Kindergartens St. Michael feiert 20-Jähriges

15.07.2018 | Stand 25.10.2023, 10:30 Uhr
Danke für euer Engagement: Kindergarten-Leiterin Stephanie Strauß (links) konnte außer den Fördervereinsmitgliedern auch einige Gründer begrüßen, etwa den damaligen Vorsitzenden Thomas Dickert (2. von rechts), neben ihm ehemalige Leiterin Hildegard Fuß. −Foto: Foto: Herchenbach

Pfaffenhofen (PK) Wenn das kein Grund zum Feiern ist: Vor 20 Jahren, am 14. Juli 1998, wurde der Förderverein des katholischen Kindergartens St. Michael an der Moosburger Straße gegründet.

Fast 150000 Euro brachten die Ehrenamtlichen in dieser Zeit auf. Mit der Hälfte davon wurden Projekte des Kindergartens finanziert, mit 70 000 Euro konnte ein Partnerkindergarten in Brasilien unterstützt werden.

Es war in Pfaffenhofen der erste Förderverein für eine öffentliche Bildungseinrichtung, der damals aus der Taufe gehoben wurde. Den Ball ins Rollen brachte die damalige Kindergartenleiterin Hildegard Fuß. Sie trug die Idee dem Elternbeirat vor. Thomas Dickert, inzwischen Präsident des Nürnberger Oberlandesgerichts, nahm den Ball an und arbeitete eine "juristischen abgesicherte" Satzung aus, die anschließend von anderen Fördervereinen übernommen wurde. Dem gemeinnützigen Verein kann zum Beispiel das Pfaffenhofener Amtsgericht Bußgelder zugute kommen lassen.

Auf Initiative der Gymnasiallehrerin Maria Grimm wurde schon damals beschlossen, den Kindergarten Asa Branca im Nordosten Brasiliens finanziell zu unterstützen. Inzwischen gibt es einen regen Austausch, der auch ins pädagogische Konzept des Pfaffenhofener Kindergartens einfließt: den Kindern soll immer wieder bewusst gemacht werden, dass es Länder gibt, in denen ein Kindergartenbesuch nicht selbstverständlich ist.

Mit den Spendengeldern, die der Förderverein bei Veranstaltungen sammelt , konnten aber auch viele St.-Michael-Projekte finanziert werden: Spielgeräte, ein großes Luftkissen oder ein "Sinnesraum" im Keller. Ganz still ist es dort, und die Kinder sollen sich auf ihre Wahrnehmung konzentrieren. Dem Engagement des Vereins zu verdanken ist das "Michlhäusl" im Garten oder auch ein Kunstprojekt: Kinder konnten die Ateliers von Pfaffenhofener Malern besuchen, die dann mit ihnen im Kindergarten Bilder gestalteten. Anschließend wurden die Kunstwerke versteigert. Der Förderverein schaut aber auch über den Tellerrand und lässt sich von der Not anderer berühren: Als er für die Opfer des Tsunamis 2004 die Spendentrommel rührte, kamen 20000 Euro zusammen.

An die 100 Gäste konnte Ekkehard Wolf, der Vorsitzende des 45-köpfigen Fördervereins, und seine Mitstreiter Martin Rohrmann (Stellvertreter) und Karl-Heinz Küster sowie Matthias Colbow begrüßen. Die Kinder bedankten sich mit Gedichten und einer musikalischen Einlage: "Hallo", stellte sich ein Sechsjähriger mit Akkordeon vor, "ich bin der Max, ich spiel schon seit acht Monaten. Und jetzt spiel ich euch was auf der Quetschn vor. " Zum Glück hatte das Vorschulkind ein paar Notenblätter zusätzlich mitgebracht. Denn nach dem begeisterten Applaus für seinen "Zillertaler Landler" musste er Zugaben geben.
 

Albert Herchenbach