Geisenfeld
Ein überaus widerwilliges Ja

Bauausschuss stimmt Mehrfamilienhaus im dritten Anlauf zu - Staudter: "Uns fehlen für ein Nein die Argumente"

09.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:17 Uhr

Geisenfeld (kog) An dieser Stelle einfach zu massiv - mit dieser Begründung hatte der Bauausschuss des Stadtrats den Antrag zum Bau eines Mehrfamilienhauses mit acht Wohneinheiten in der Bassettistraße schon zweimal abgelehnt.

Jetzt rang sich das Gremium doch noch zu einer Zustimmung durch - weil ein Nein außer einer Blamage nichts gebracht hätte. Das Landratsamt Pfaffenhofen hatte nämlich wissen lassen, dass bei dem Projekt alle rechtlichen Vorgaben erfüllt seien. Deshalb werde die Kreisbehörde notfalls das fehlende gemeindliche Einvernehmen ersetzen und so den Weg für den Bau freimachen.

Im August hatte der Bauausschuss erstmals Nein gesagt und dies damit begründet, dass sich die 16 notwendigen Stellplätze auf dem Grundstück nicht satzungskonform oberirdisch platzieren ließen. Daraufhin legte der Antragsteller eine Umplanung vor, die neben neun oberirdischen Stellplätzen weitere acht in einer Tiefgarage vorsieht. Damit, so der Bürgermeister in der Bauausschusssitzung im September, sei "der wesentliche Grund für die Ablehnung beseitigt". Die Anzahl der Wohneinheiten sei kein Kriterium, das der Bauausschuss zu beurteilen habe. Es könne hier nur darum gehen, ob sich das Vorhaben in die Umgebung einfüge und dies sei nach seiner Ansicht der Fall, weil es in der Nachbarschaft "Bezugsfälle" gebe, so Staudter. Die Mehrheit des Gremiums blieb in der Septembersitzung jedoch dabei: Das Vorhaben sei an dieser Stelle "einfach zu massiv", was zur Folge hätte, "dass die ganzen Autos auf der Straße stehen werden". So äußerte sich damals Hans Kuffer, der jetzt als Einziger bei seinem Nein blieb. "An meiner Einschätzung hat sich nichts geändert", machte der UL-Stadtrat klar. "Ich hätte mir hier in Sachen Wohneinheiten einen Kompromiss gewünscht", ließ Hans Schranner (CSU) wissen und verwies auf die "berechtigten Interessen der Alt-Anlieger". Letztlich stimmte aber auch Schranner zu - weil ein weiteres Nein der Stadt rechtlich nicht haltbar ist. Bürgermeister Christian Staudter fasste es so zusammen: "Uns fehlen dafür einfach die Argumente. "