Reichertshausen
Ein strahlender Brauchtumstag

Krachende Böller und kostbare Fahnen beim Gauschützenfest in Reichertshausen

03.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:49 Uhr
Eindrücke vom vergangenen Wochenende: Die Hubertusschützen aus Fahrenzhausen-Biberbach begleiteten den Festzug (oben). Neue Schützenkönige im Gau Massenhausen sind nun Günter Maisberger (Auflage, unten links von links), Lisa Forstner (Luftgewehr), Isabella Elbe (Jugend) und Martin Rattenstetter (Pistole). Einen ökumenischen Wortgottesdienst feierten Pfarrvikar Florian Regner und Pfarrerin Doris Arlt im Festzelt (unten rechts). −Foto: Steininger

Reichertshausen (hsg) Ganz im Zeichen des Gauschützenfests des Schützengaus Massenhausen ist der Sonntag beim Volksfest in Reichertshausen gestanden.

Ein buntes Bild boten die Schützen aus 27 Vereinen, deren Programm bis in den Nachmittag hinein viele Eindrücke für Augen und Ohren enthielt.

Schon ab 8 Uhr morgens trafen sich die Vereine im Bierzelt zum Weißwurstfrühstück, bevor man sich unter den feierlichen Klängen der Blaskapelle Schönbrunn zum ökumenischen Gottesdienst erhob. Die evangelische Pfarrerin Doris Arlt und der katholische Pfarrvikar Florian Regner zelebrierten den Wortgottesdienst und hoben die Bedeutung der Schützenvereine für das Gemeinwesen hervor: Deren Wettkampf sei zielgerichtet, aber friedlich und pflege die Gemeinschaft, so Doris Arlt. Florian Regner bezeichnete die Vereine als "Träger der Dorfkultur". In seiner Predigt kritisierte er die gegenwärtige Entwicklung der Spaltung in der Heimat wie auch in Europa und im Gegensatz dazu lobte er das Zusammenkommen von Menschen, insbesondere in den Vereinen.

Über mehr als 500 Teilnehmer freute sich Gauschützenmeister Adolf Mayr vom Schützengau Massenhausen. 28 Vereine seien im Gau vereint, die sich auf vier Landkreise verteilen. Darunter aus Reichertshausen die Vereine Eichenlaub Lausham, Glückauf Steinkirchen und Drei Buchen Reichertshausen, stellte der Stellvertretende Landrat Josef Finkenzeller (FW) in seinem Grußwort fest. Er sprach das Verbindende der Schützen über die Landkreise hinweg an, die für "Traditionsbewusstsein, Heimatliebe und Brauchtumspflege" stehen. Dem schloss sich auch Gemeindechef Reinhard Heinrich (CSU) an, der den Gauschützenmeister "Adi" Mayr für dessen Geschick in der Leitung des Schützengaus lobte und ihm als Zeichen der Anerkennung das Wappenkrügerl der Gemeinde überreichte. Bei der Proklamation der Gaukönige 2019 gingen die Reichertshausener Vereine leer aus. Allerdings schaffte Christian Geisenhofer einen zweiten Platz in der Disziplin Luftgewehr, Lukas Hermann einen zweiten und Manuel Geisenhofer eine dritten Platz in der Kategorie Jugend, alle drei für den SV Drei Buchen Reichertshausen.

Gegen 14 Uhr formierte sich der Festzug, angeführt von der Schönbrunner Blaskapelle, zu einer langen Formation, die auf ihrem Rundweg von krachenden Böllern der Hubertusschützen Fahrenzhausen-Biberbach auf der Beckwiese und der des SV Ampertal Weng auf dem Rathausplatz begleitet wurden. Zurück im Festzelt startete ein Wettbewerb im Fahnenschwingen. Aus Samt oder Seide und kunstvoll bestickt sind die Fahnen, die schon mal 10000 Euro und mehr kosten und beim Schwingen Fliehkräfte entwickeln, die die Fahnenträger schier aus ihren Haferlschuhen heben. Sieger unter 20 Teilnehmern wurde Adrian Thurnhuber von den Laushamer Schützen, den ersten Platz teilte er sich mit Peer Schneider von "Die Gemütlichen Dietersheim".

Zum Volksfestausklang präsentierte die Gruppe Watch us Move aus Pfaffenhofen ein Programm mit rockigen Tanzformationen verschiedener Altersgruppen und am Ende wurde es wieder volkstümlich mit dem Trio Holledau.