Scheyern
Ein bezauberndes Ambiente

Beste Stimmung beim Open-Air-Sommerkonzert im Scheyrer Klosterhof

19.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:26 Uhr
Einen dicken Applaus spendete Dirigent Evan Alexis Christ (ganz rechts) seinem Solisten-Quartett: Pianistin Seoyul Cha (von links), Geigerin Kamile Kubiliute, Sopranistin Anastasia Churakova und Tenor Santiago Sánchez (oben). (unten links). −Foto: Fotos: Steininger

Scheyern (PK) Eigentlich ist das ehrwürdige Scheyrer Benediktinerkloster ein Ort des Gebets, des Lehrens und Lernens. Seit dem Jahr 2011 aber auch eine Stätte der konzertanten Musik, deren Sommerkonzerte mit einem Open-Air-Konzert ihren krönenden Abschluss finden. Das hat sich mittlerweile zu einem Ereignis entwickelt, das sich kaum ein Freund klassischer Musik entgehen lässt.

Schon eine halbe Stunde vor dem Einlass sammeln sich die Anhänger dieser Konzertreihe, um sich die besten Plätze im weiten Rund des Klosterhofes zu ergattern. Bewaffnet mit Angler- oder Klappstühlen, Decken und Campingliegen, in den Tragetaschen reichlich Essen und Trinken, stellen sie sich um eine der Panoramakarten an, die zum Eintritt berechtigen. Die Stimmung ist erwartungsvoll, man sieht sich um, wer sonst noch da ist, und ein junger Mann fragt eine junge Dame, ob der Platz neben ihr auf der Decke noch frei ist.

Das Orchester feilt noch an einigen Passagen, der Tenor singt sich ein, die Sopranistin sitzt mitten in der Bestuhlung, ganz leger und ungeschminkt, und schaut sich die Bühne von unten an. Dann aber wird es langsam dunkler, die Strahler gehen an und tauchen das Klostergebäude in magische Rottöne. Als dann Abt Markus Eller ans Mikrophon tritt, wird es ernst. Aber nur scheinbar, denn der Abt hält eine launige Begrüßung, spielt auf das geplante erneute Sommermärchen an, das nicht stattgefunden hat. Dafür aber "haben wir einen Märchensommer", betont der Geistliche und vergisst dabei nicht, auf die Dürreschäden und die damit verbundenen Probleme für viele hinzuweisen. Dann aber stürmt Dirigent Evan Alexis Christ auf die Bühne, voller Power, ein Amerikaner aus Las Vegas. Der vertritt die kranke Cornelia von Kerssenbrock, die sich vergangenes Jahr an gleicher Stelle Meriten verdiente.

Mit dem ersten Ton dann Mucksmäuschenstille im Publikum, andächtige Konzentration auf die Musik, teils mit geschlossenen Augen. Laue Abendluft, ein schönes Ambiente und wunderbare Töne: Elf Titel lang, bis zur Pause. Da bietet es sich an, ein wenig ins Publikum reinzuhören, um Meinungen einzufangen. "Eine einfühlsame Musik in diesem wunderbaren Ambiente, passend zum Klosterhof. Einfach herrlich, ein Genuss, dieser Abend", sagt Tilly Grubwinkler aus Scheyern. Das Orchester kennt Hans-Günter Gessler aus Pfaffenhofen schon seit längerer Zeit. "Diese tollen Musiker spielen ebenso lebendig wie gefühlsbetont ein Programm rund um die Liebe. Wie im Gut Immling beim Opernfestival hat auch der Klosterhof ein wunderbares Ambiente. Das zusammen mit der Musik ergibt einen wunderbaren Abend." Von der "tollen Atmosphäre, der wunderschönen Musik mit hervorragenden Interpreten und dem perfekten Wetter" schwärmt Andrea Danner aus Reichertshausen, "ein rundum gelungener Sommerabend". "Ein wunderbares Konzert, mit einem hervorragenden Orchester und ebensolchen Sängern, Wahnsinn", schwärmt Elke Christian aus Ingolstadt: "Die Stimmung im Klosterhof, das Licht, das Wetter - einfach ein Traum". "Mir gefällt's", betont Werner Mois aus Niederscheyern. "Eine tolle Atmosphäre, tolle Konzerte, tolle Künstler - das hat was. Deshalb war ich auch schon etliche Male da."

Hans Steininger