Wolnzach
Ein Kunstwerk zum Spielen

"Das große Hopfen-Rennen" ist eine neue Attraktion im Deutschen Hopfenmuseum

17.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:36 Uhr
"Das große Hopfen-Rennen" macht Spaß, ist lehrreich und ein echter Hingucker. −Foto: Trouboukis

Wolnzach (WZ) Wer die Hopfentriebe falsch herum andreht, der muss ein paar Felder zurück; vorrücken aber darf, wer beispielsweise wie ein guter Stangler die Reben vom Gerüst herunter angelt. "Das große Hopfen-Rennen" können seit kurzem alle Besucher im Deutschen Hopfenmuseum spielen, dabei die vielen Museumseindrücke ein wenig sacken lassen, Spaß haben und auch etwas lernen. Das von Museumsleiter Christoph Pinzl konzipierte und von der Malerin Mariele Berngeher umgesetzte Brettspiel ist Zweierlei: lehrreich und künstlerisch wertvoll.

Öfter mal etwas Neues. Wenn es um die Ausrichtung des Deutschen Hopfenmuseums geht, dann ist Museumsleiter Christoph Pinzl wie die schnell wachsende Hopfenpflanze selbst, nämlich ständig in Bewegung. "Man muss immer wieder etwas Neues bieten", sagt er. Und etwas Neues gibt es jetzt wieder, etwas, was genau dem entspricht, worum es dem promovierten Volkskundler geht: Seit wenigen Wochen ist im ersten Stock des Museums ein Spieltisch installiert, an dem sich die Besucher im "Großen Hopfen-Rennen" messen können. "Da können Kinder spielen, während sich die Eltern etwas anschauen, aber es ist auch etwas für die ganze Familie", sagt Pinzl. Der Spieltisch wirkt dabei wie ein großes Kunstwerk, das dem Betrachter immer wieder neue Details offenbart - typisch für die Künstlerin Mariele Berngeher. Pinzls Idee, das Hopfenjahr vom Errichten einer Anlage über das Schneiden, Andrehen über das wie in früheren Zeiten übliche Eintreffen der Hopfenzupfer bis zur Ernte, Hopfentreten, Hopfenhandeln und natürlich dem Leben auf einem Hof spielerisch, aber auch informativ darzustellen, hat sie für ihn in ihrer unnachahmlichen Art umgesetzt. "Das ist wie ein großes Wimmelbild geworden, unglaublich, welche Details darin stecken", ist Museumsleiter Pinzl sehr glücklich über das Ergebnis. Die aufwendige Umsetzung dieses Spieles hat die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG finanziert, am kommenden Dienstag wird das Spiel deshalb offiziell im Museum zusammen mit Vertretern der Bank der Öffentlichkeit präsentiert. Bei dem einfachen Würfelspiel, das für jedes Alter geeignet ist, ziehen die Spieler durch das von Mariele Berngeher gemalte Bild und über speziell markierte Ereignisfelder gibt es eben Belohnung - beispielsweise ein Vorrücken für das Schwitzen beim Hopfenschneiden - oder Strafe - zum Beispiel für das Wildbieseln gegen einen Baum. Über diese Ereignisfelder erfahren die Spieler so einiges über den Hopfen, über Nützlinge oder Schädlinge und anfallende Arbeiten. Bei ersten Testversuchen ist der Spieltisch im Museum so gut angekommen, dass sich das Museum nun entschieden hat, das Spiel auch für Zuhause im Museumsshop anzubieten. Es ist dort ab sofort zu haben.

Karin Trouboukis