Vohburg
"Die haben wir hier einfach nicht"

Breite der Hartacker- und Waldstraße reicht nicht für beidseitigen Radweg - Kompromiss gefunden

25.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:20 Uhr
Diskussionen auf dem Gehweg: Die Überlegungen zu einem künftigen Radweg in der Hartacker- und der Waldstraße gestalteten sich nicht so einfach. Dennoch fand die Gruppe um den Vohburger Bürgermeister Martin Schmid (Mitte) einen Kompromiss. −Foto: Foto: Lamprecht

Vohburg (PK) "Wir müssen ein Zeichen setzen!" "Wir müssen Sicherheit schaffen!" "Die Bürger wollen es so!" Es waren große Worte, die am Donnerstagnachmittag beim Ortstermin der Vohburger Stadtratsfraktionen in der Hartacker- und Waldstraße zu hören waren. Thema: Die Schaffung eines Radweges auf ganzer Länge oder zumindest soweit wie baulich machbar.

Ganz einfach wird die Umsetzung, das wurde schon beim ersten Halt der Gruppe - bestehend aus Bürgermeister Martin Schmid, einer Reihe von Stadträten sowie, Vertretern des Planungsbüros, der Polizeiinspektion Geisenfeld, des Bauamtes und des Ordnungsamtes - jedoch nicht werden. Vielerorts ist die Straße - gleich ob Hartacker- oder Waldstraße - schlicht zu schmal, um einen beidseitigen Radweg oder einen sogenannten Schutzstreifen für Radfahrer unterzubringen.

"Das ist ein Ding der Unmöglichkeit", befand Max Hanus vom Ordnungsamt mit Blick auf das eigens mitgebrachte Maßband. Ein Radweg oder auch ein Schutzstreifen müssten mindestens 1,25 Meter breit sein. Wolle man ihn auf beiden Seiten brauche man also 2,5 Meter und eine Restfahrbahnbreite von mindestens 4,5 Metern. "Die haben wir hier einfach nicht", fasste er knapp zusammen.

Eine Lösung, mit der sowohl der glühende Verfechter eines möglichst weitreichenden Radweges, Werner Ludsteck (AV), als auch die übrigen Anwesenden leben konnten und die, wie Schmid befand "tatsächlich mehr Sicherheit bringt" fand sich letztlich aber dennoch: Von der Schulstraße bis zur Einmündung Jahnstraße soll es demnach einen Zweirichtungsverkehr für Radfahrer und Fußgänger auf der Schulseite geben. Das kurze Stück, auf dem der Radweg zwischen Wohnbebauung und Schulgrundstück hindurchführt, soll dazu entsprechend verbreitert werden.

"Hier wird es", so waren sich die Beteiligten einig, "in Zukunft Piktogramme auf dem Weg geben, die das ganze als Fußweg für Radfahrer frei kennzeichnen." Im Klartext bedeutet das: Der Weg darf von Radfahrer genutzt werden. Ein Benutzungsgebot wie bisher gibt es dann aber nicht mehr.

Das gleiche gilt auch für den Abschnitt zwischen Jahnstraße und Betzstraße. Stadtauswärts wird der Gehweg mindestens in bisheriger Breite erhalten und durch eine entsprechende Kennzeichnung für Radfahrer freigegeben. Auf der gegenüberliegenden Seite führt der freigegebene Gehweg dann bis zur Einmündung der Lindenstraße. Im Bereich zwischen Karpfen- und Lindenstraße soll die vorhandene Parkbucht leicht verschmälert werden, um eine ausreichende Breite zu erreichen. Ein Kompromiss, der den Erhalt der Parkbuchten aber auch eine deutliche Verlängerung des neuen Radweges mit sich bringt.

Faktisch wird sich also der Großteil der Maßnahmen auf eine Änderung der Beschilderung beschränken - einzige Ausnahme die genannte Parkbucht. Schmid wie auch seine Stadtratskollegen glauben dennoch an eine Verbesserung: "Wir haben jetzt einheitliche Verhältnisse und man muss nicht mehr ständig die Straße überqueren."

Faktisch, auch darüber waren sich alle im Klaren, könne man Radfahrer ohnehin kaum zwingen, einen Radweg zu benutzen. Mit der jetzt angestrebten Lösung steht ihnen nun frei: "Auf der sicheren Seite zu sein und langsam auf dem Gehweg zu fahren oder aber auf der Fahrbahn, dafür aber möglicherweise schneller unterwegs zu sein", befand Schmid.

Susanne Lamprecht