Ilmmünster
Der geschotterte Pfad Gottes

Ilmmünsterer Kirche bittet darum, Weg am Pfarrhaus zu teeren - mit kleinem Erfolg

09.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:21 Uhr
Der geschotterte Weg von der Hettenshausener Straße zum Pfarrhaus beschäftigt die Gemeinde. Die Kirchenstiftung bittet darum, die Strecke zu asphaltieren ? der Gemeinderat gab diesem Wunsch so jedoch nicht statt. −Foto: Foto: Straßer

Ilmmünster (PK) Der geschotterte Weg von der Hettenshausener Straße am Pfarrhaus vorbei bis zur Treppe in Richtung Kirche beschäftigt momentan die Gemeinderäte: Die Kirchenstiftung bittet hier um eine Asphaltierung, das Gemeindegremium allerdings steht diesem Vorhaben kritisch gegenüber.

Bisher war der Weg sogar lediglich für Fußgänger frei - offiziell zumindest, denn schließlich erreichen Besucher die Parkplätze nur über diese Schotterstrecke. "Da ist ja auch die Garage vom Pfarrer - und wie wir jetzt wissen, dürfte er da eigentlich gar nicht reinfahren", erklärte Bürgermeister Anton Steinberger (CSU), dass die fehlende Widmung bisher niemandem bewusst war. Dass nun der Teil des Schotterwegs, der von der Hettenshausener Straße bis zur oberen Ecke des Pfarrhauses führt, auch für Kraftfahrzeuge freigegeben wird, dem stimmten die Gemeinderäte auch zu. So votierten sie einhellig dafür, die 40 Meter lange Strecke entsprechend zu widmen, während der Restliche Weg bis hinauf zum Kirchberg weiterhin als Geh- und Radweg definiert bleibt.

Die Meinungen gingen schließlich aber auseinander, als die Ilmmünsterer den weiteren Antrag der Kirchenstiftung diskutierte. "Die geschotterte Zufahrt wird durch die Besucher von Pfarrbüro und Pfarrheim stark beansprucht, so dass immer wieder Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen", schreiben Pfarrer Georg Martin und Kirchenpfleger Ludwig Spleiß im Namen der Kirchenstiftung. Daher sollte der Weg von der Hettenshausener Straße bis zur Treppe zur Kirche geteert werden. "Durch eine Teerung würde auch der derzeit durch den Hausmeister der Pfarrei sicher gestellte Winterdienst wesentlich erleichtert."

Josef Brand (FWG) hält eine Asphaltschicht allerdings für "ökologischen Unsinn" und fügte an: "So ein Teerstrich, das passt nicht zum Ambiente." Sein Parteikollege Hans Summerer schlug vor, lediglich die Wegstrecke bis zum Parkplatz neu zu gestalten. "Weiter fährt eh keiner rauf. Warum sollen wir unser schönes Pfarrheim verschandeln?"

Sebastian Wagner (CSU) sagte: "Wenn der Pfarrer das so will." Er verwies außerdem auf den Winterdienst, der bei einer asphaltierten Fläche leichter möglich sei. "Das ist für mich kein Grund", entgegnete jedoch Brand.

Patrick Soffner (CSU) sprach sich gegen eine halbe Teerung aus: "Entweder ganz oder gar nicht." Letztlich findet er den Weg, wie er momentan ist, zwar "optisch schöner", würde aber eine Asphaltschicht unterstützen, da bei Regen und Schnee der Schotter eher schwierig sei.

Josef Eckert (CSU) schlug vor, dass die Gemeinde - auf deren Grund liegt der Weg nämlich - die Quadratmeter an die Kirche verkaufe oder tausche, sodass die Stiftung anschließend selbst entscheiden könne. Bürgermeister Steinberger allerdings verwies darauf, dass der Weg dann privat sei. "Wir wollen ja eigentlich schon, dass weiterhin jeder auf dem Weg gehen kann - nicht nur Kirchgänger."

Für Jens Borggräfe (SPD) stellt sich die grundsätzliche Frage, ob man an dieser Strecke überhaupt aktiv werden müsse. "Der Weg hat die ganze Zeit gehalten und der wird auch noch 20 Jahre lang so halten - mit ein paar Ausbesserungen."

Seine Parteikollegin Brigitte Drexler hingegen brachte die Idee eines Pflasters ins Spiel, um das Ensemble nicht zu ruinieren. Daher schlug Franz Baumann (CSU) vor, die Abstimmung zu diesem Punkt erst einmal zu verschieben. "Wir sollten ein Angebot einholen für das Pflastern und ein Angebot für das Teeren."

Hierzu wies Martin Regler (FWG) darauf hin, dass der Weg zwischen Pfarrhaus und Kirche ziemlich hinterleitig sei. "Die Glatteissituation ist hinten beim Schotter sicher besser als bei Asphalt."

Letztlich schlug Bürgermeister Steinberger als Beschluss vor, den Weg bis zur Einfahrt zum Parkplatz zu befestigen. Dafür solle die Verwaltung Angebote für eine Asphaltierung und für ein Pflaster einholen. Diesem Vorschlag stimmte das Gremium letztlich zu, dagegen votierte Wagner, Soffner und Eckert.

Claudia Lodermeyer