Manching
Der Abschied fällt ihm schwer

Hans Huber tritt CSU-Mandat im Manchinger Rat wegen Corona-Auswirkungen nicht an - Michael Weichenrieder rückt nach

01.04.2020 | Stand 23.09.2023, 11:27 Uhr
Wechsel im Gemeinderat: Hans Huber (links) nimmt das Mandat nicht an. Michael Weichenrieder rückt dafür nach. −Foto: CSU, Pehl

Manching - Noch bevor der frisch gewählte Manchinger Marktgemeinderat seine Arbeit überhaupt aufgenommen hat, gibt es schon den ersten Rückzieher: Hans Huber wird sein Mandat nicht annehmen.

 

Sein Nachfolger ist der erste Nachrücker auf der CSU-Liste, Michael Weichenrieder.

Bekannt geworden war die Entscheidung bei einer Sondersitzung des engeren Vorstands der Manchinger CSU, zu der die Ortsvorsitzende Birgid Neumayr geladen hatte. Aufgrund der aktuellen Ausgangsbeschränkung fand diese per Videotelefonie statt. Thema der Sondersitzung war die Benachrichtigung, dass einer der wiedergewählten Gemeinderäte kurzfristig aus privaten Gründen sein Amt nicht antreten kann. "Mit Hans Huber verlieren wir einen langjährigen, sehr erfahrenen und engagierten Kommunalpolitiker in unseren Reihen, einen guten Freund, der immer mit sehr viel Sachverstand und Eigeninitiative die Manchinger Kommunalpolitik geprägt hat", so Neumayr. Huber, seit 1997 CSU-Mitglied und bekannt durch seine Tätigkeiten in vielen Manchinger Vereinen, war 18 Jahre lang Mitglied des Gemeinderates. Auf eigenen Wunsch angetreten auf Listenplatz neun, fuhr der fast 62-Jährige das zweitbeste Stimmenergebnis für die Manchinger CSU ein.

Es sei ihm schwer gefallen, diese Entscheidung jetzt zu treffen, die von ihm selber ausgegangen sei. "Ich wollte eigentlich etwas langsamer treten", sagte der Metzgermeister auf Anfrage unserer Zeitung. Doch nicht zuletzt wegen der Coronakrise müsse er jetzt ganz im Gegenteil in seinem Betrieb noch mehr arbeiten. Immer wieder habe er in der zurückliegenden Zeit auch mit seiner Familie darüber gesprochen. Schließlich habe er Manchings Wahlleiter Andreas Staudacher informiert, dass er sein Mandat nicht annehmen werde.

 

Huber betont aber auch, dass dies eine große Chance für die Manchinger CSU sei, sich für die Zukunft neu und jünger aufzustellen. Denn mit Michael Weichenrieder rückt für Huber ein junges und aktives Mitglied der CSU in den Gemeinderat nach. Angetreten auf Listenplatz sieben, erhielt der 39-Jährige mit 1726 Stimmen das siebtbeste Ergebnis aller 24 CSU-Bewerber. Der Diplom-Wirtschaftsingenieur freut sich bereits auf die neue Aufgabe, so die CSU weiter. Weichenrieder wurde in den vergangenen Jahren übrigens recht bekannt als Vorsitzender der Bürgerinitiative PFC Flugplatz Manching.

Weichenrieder ist der Schwiegersohn der ehemaligen Staatssekretärin Erika Görlitz. Mit ihm sind im künftigen Manchinger Gemeinderat zusammen mit Hanswerner und Victoria gleich drei Mitglieder der Familie Görlitz vertreten.

Birgid Neumayr hat der Mitteilung zufolge im Vorstand auch über das zuletzt geführte Gespräch mit Bürgermeister Herbert Nerb (FW) über das ihm unterbreitete Angebot berichtet, künftig stärker zusammenzuarbeiten. Dies sei zuvor in der CSU, mit sechs Räten zweitstärkste Fraktion im Gemeinderat, so abgesprochen worden, um für Manching das beste Ergebnis zu erzielen. Nerb und Neumayr hatten sich in der Vergangenheit immer wieder teils heftige Debatten geliefert. "Das vertrauliche Gespräch mit dem Bürgermeister habe ich insgesamt als positiv gewertet, eine Rückmeldung seinerseits steht allerdings noch aus", so Neumayr.

PK

Bernhard Pehl