Wolnzach
Den Hopfen erlebbar erhalten

Verein Deutsches Hopfenmuseum erfüllt vielfältige Aufgaben - Vereinsführung bestätigt

23.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:49 Uhr
Schon 25 Jahre Mitglied im Verein Hopfenmuseum sind Stefan Gandorfer (rechts) und Peter Prien (links), der zur Ehrung zusammen mit seiner Frau Tina extra aus dem Bayerischen Wald angereist war. Das freute den Museumsvorsitzenden Lorenz Reich (Zweiter von rechts) natürlich besonders. −Foto: Trouboukis

Wolnzach - Es geht um die Kultur des Hopfens, darum, sie erlebbar und anderen zugänglich zu machen. Genau das tut der Verein Deutsches Hopfenmuseum, der auch Teil des Zweckverbandes ist, zusammen mit seien Mitgliedern. Dass es aktuell noch mehr als sonst zu tun gibt, belegt die Hauptversammlung: Im Zentrum steht der geplante Neubau eines Schaudepots, ein Projekt, das der Verein übrigens mit unveränderter Führung angehen wird. Denn zum Vorsitzenden wurde wieder Lorenz Reich gewählt, sein Stellvertreter bleibt Hans Böswirth.

 

Viele waren gekommen, sie alle eint die Begeisterung für den Hopfen, für seine Kultur und Geschichte. Der gute Besuch der Hauptversammlung freute Vorsitzenden Lorenz Reich besonders - aus zwei Gründen: Erstens wertete er das als Bestätigung eines guten Rückhaltes seitens der Mitglieder, zweitens stehen mit dem Neubau des Schaudepots große Aufgaben an, für die es jede Unterstützung braucht.

Nach seiner Begrüßung gab es kurze Grußworte von Landrat Martin Wolf und vom Landtagsabgeordneten Karl Straub (beide CSU). Der Museumsverein sei "ein wichtiger Partner im Zweckverband", so der Landrat. Man stehe mit dem Depotneubau "vor spannenden Zeiten", die er weiterverfolgen werde - auch nach seiner Amtszeit als Landrat. Ein Versprechen gab er dazu jetzt schon: "Ich werde alles weitergeben an meinen Nachfolger, damit sich dieser auch in Zukunft für das Hopfenmuseum einsetzt." Viel Lob gab es auch vom Landtagsabgeordneten Karl Straub für das, was der Museumsverein leistet: "Das ist hervorragende Arbeit", sagte er.

Der viel zitierte Neubau des Schaudepots stand auch im Fokus des Jahresberichts durch Vorsitzenden Lorenz Reich, die Bewilligung der Leader-Förderung sei ein wichtiges Zeichen gewesen. Zur Erinnerung: Am bisherigen Depot des Hopfenmuseum in Gosseltshausen soll ein Neubau errichtet werden, der als Schaudepot dienen und somit eine Ergänzung zum bekannten Hauptmuseum in Wolnzach werden soll. Ziel des Projektes ist eine Ergänzung der bisherigen Sammlung mit Exponaten, die die Entwicklung der deutschen Hopfenwirtschaft in den letzten 50 Jahren maßgeblich beeinflusst haben. Initiiert und vorbereitet wurde das Vorhaben vom Verein Deutsches Hopfenmuseum Wolnzach. Der Zweckverband Deutsches Hopfenmuseum tritt als Projektträger und Antragssteller auf und wird mit 200000 Euro vom Leader-Programm gefördert.

 

Aber auch jetzt schon gebe es viel Neues im Museum: Museumsleiter Christoph Pinzl zeigte das von Mariele Berngeher gemalte Spiel "Das große Hopfenrennen", das tatsächlich ein echter Renner sei und mittlerweile schon in der dritten Auflage verkauft werde. "An Weihnachten ging das weg wie warme Semmeln", so Pinzl. Eine zukunftsweisende Errungenschaft sei auch der neue - vom Museumsverein auch mit bezuschusste - Touchscreen, die interaktive Hopfenkarte mit derzeit rund 12000 Datenbelegen; neu erstanden habe man auch zwei Bilder, bei deren Kauf sich übrigens der Museumsleiter zusammen mit dem Museumsvereinsvorsitzenden als harte Verhandlungspartner für die Verkäufer erwiesen - schlecht für sie, gut für das Museum.

Schriftführer Reinhard Zink bot den Anwesenden eine umfassende Rückschau. Neben den prägenden Themen Depotneubau und Dachsanierung am Museum gab es noch Weiteres: Beispielsweise die Beteiligung des Museumsvereins an der Landesgartenschau in Ingolstadt, nachdem das Mitmachen an der Gartenschau in Pfaffenhofen für den Verein ein solcher Erfolg gewesen sei. Fragen werfe immer wieder die Nutzung des Veranstaltungsraumes auf, Zink sprach sogar von "Sorgen". Grund: Bei manchen Feiern ließen die Gäste den Respekt vor dem Museum und den Exponaten missen. Zur Frage politischer Veranstaltungen gebe es eine klare Regelung: Sie seien bis sechs Wochen vor einer Wahl grundsätzlich erlaubt.

Schatzmeister Heiner Völkl berichtete von einem "erfolgreichen Jahr für den Verein" - und gab zugleich zum letzten Mal den Kassenbericht ab. Er wolle "aus Gründen des Alters und der Gesundheit" nicht mehr kandidieren, die Mitglieder dankten ihm seinen Einsatz mit Applaus.

Der Wolnzacher Bürgermeister Jens Machold (CSU) leitete die Neuwahlen, sie brachten folgendes Ergebnis: Vorsitzender bleibt Lorenz Reich, sein Stellvertreter Hans Böswirth, Schriftführer Reinhard Zink und neuer Schatzmeister ist Franz Westermair. Den um zwei auf jetzt sechs Sitze erweiterten Ausschuss bilden Rudi Pfab, Alois Siegmund, Max Weichenrieder, Florian Seidl, Stefan Gandorfer und Paul Kaindl, Kassenprüfer sind Gerhard Stanglmayr, Alois Brummer und Heiner Völkl.

WZ

 

Karin Trouboukis