Paunzhausen
"Das treibt mir die Zornesröte ins Gesicht"

Paunzhausens Bürgermeister Johann Daniel ärgert sich über Landratsamt Freising - Außerdem Diskussion über Zaun um neuen Spielplatz

20.05.2021 | Stand 24.05.2021, 3:33 Uhr
Der neue Spielplatz an der Frauenholzstraße ist eigentlich fertig. Wie Bürgermeister Johann Daniel erklärt, wird um das Areal noch ein Zaun gebaut. −Foto: Schmid

Paunzhausen - Im Zuge einer Einbeziehungssatzung wirft das Landratsamt Freising der Gemeine Paunzhausen vor, den Innenbereich des Orts beim Bauen zu vernachlässigen und stattdessen zu weit nach außen vorzudringen. Bürgermeister Johann Daniel (FW/BL) kann diese Kritik nicht nachvollziehen.

Wenn man in Paunzhausen den Kirchberg runter und dann die Reichertshausener Straße bis zum letzten Haus durchfährt, gibt es linker und rechter Hand freie Flächen. Während der Bürgermeister auf die rechte Seite schon lange Auge für ein einheitliches Baugebiet geworfen hat, steht linker Hand einer sogenannten Einbeziehungssatzung für einen einzelnen Bauwerber nichts Weg - zumindest nicht aus Sicht der Gemeinde Paunzhausen. Auch ein Großteil von Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange - wie das Amt für ländliche Entwicklung, die Telekom oder das Staatliche Bauamt in Freising - brachten zu diesem Vorhaben keine Bedenken vor.

Im Gegensatz dazu steht die Stellungnahme der Naturschutzbehörde am Freisinger Landratsamt: "Im Ort Paunzhausen sind im Südosten, innerorts sowohl neben der Schule wie auch im Bereich Schucklberg mehrere, seit Jahren unbebaute Bauparzellen und größere innerörtliche Freiflächen, die für eine Bebauung in Frage kommen", heißt es darin. In der jüngsten Gemeinderatssitzung ereiferte sich Daniel zu dieser Aussage: "Das heißt zu Deutsch: Wir sind zu blöd zum Bauen! Das treibt mir die Zornesröte ins Gesicht! Wie stellen die sich das denn vor? Wenn der Gemeinde diese Grundstücke gehören würden, dann würde ich sagen, ja ok, die haben Recht. Aber ich kann die Leute ja schließlich nicht enteignen."

Regina Chalupper (CSU) gibt der Behörde in diesem Punkt Recht und ist ebenfalls der Meinung, dass Paunzhausen es versäumt hat, innerorts Baugrund zu erwerben. Des Weiteren verweist sie auf die Stellungnahme eines Bauwerbers, der auf der rechten Straßenseite bauen wollte: "Einige Passagen, aus dem Aufstellungs- und Billigungsbeschluss - insbesondere die Begründungen - könnten sich genauso gut auf das gegenüberliegende Grundstück beziehen. Im Zuge des Grundsatzes der Gleichbehandlung aller Bürger frage ich mich, warum das so ist, und bitte die Gemeinde Paunzhausen um eine Begründung", heißt es in der E-Mail dieses Bauwerbers. Dessen Vorhaben war letztes Jahr abgelehnt worden, weil eine Einbeziehungssatzung sich nur auf dieses Grundstück beziehen würde. Aber an dieser Stelle ist eben ein größeres Baugebiet geplant, das Chalupper ebenso wenig befürwortet wie die Einbeziehungssatzung.

Im Abwägungsvorschlag betont die Gemeinde, dass man durch diese Einbeziehung einer jungen Familie das Bauen hier erleichtern möchte. Da es sich nur um eine geringe Fläche handelt wird an der Planung festgehalten.

Die Frage, ob der neue Spielplatz einen Zaun bekommen soll - und wenn ja welchen- wurde zum Erstaunen des Bürgermeisters intensiver debattiert, als angenommen. Insbesondere Otto Grübl (CSU) hätte dem 105 Meter langen und einen Meter hohen Doppelstab-Matten-Zaun an der Frauenholzstraße eine grüne Hecke vorgezogen. Dass hier ein Zaun hinkommen soll, wurde vor allem mit der Sicherheitsfrage begründet. Zweiter Bürgermeister Thomas Popp (FW/BL) war der Ansicht, dass dieser Zaun eine Begrünung durch eine Hecke nicht unbedingt ausschließe. So stimmte nur Grübl gegen die Auftragsvergabe für den Zaun.

Die Reparatur des Maschendrahtzauns an der Sportplatzstraße befürworteten ebenso wieder alle, wie die Anschaffung neuer Spielgeräte hierfür.

sdb