Wolnzach
"Das kann teuer werden"

Manfred Liesaus spricht mit Mittelschülern über Kostenfallen und andere Gefahren beim Umgang mit dem Smartphone

30.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:44 Uhr
Voll mit dabei waren die Sechstklässler bei dieser Unterrichtsstunde: Manfred Liesaus redete mit den Mittelschülern über die Gefahren von Smartphone und Internet. −Foto: Trouboukis

Wolnzach (reb) Für Kinder und Jugendliche ist es inzwischen täglicher Begleiter: das Smartphone, mit dem man immer und nahezu überall und schnell ins Internet gelangt.

Wie man sicher damit umgeht, vor allem mit persönlichen Daten, das wissen viele aber nicht, so Manfred Liesaus. Genau dagegen will Liesaus - er ist Bereichsleiter Jugendarbeit und präventiver Kinder- und Jugendschutz am Jugendamt Pfaffenhofen - etwas tun. Zu Gast war er deshalb jetzt an der Mittelschule Wolnzach: In der fünften, sechsten und siebten Jahrgangsstufe ging es dabei um die Gefahren beim Umgang mit dem Smartphone.

Ein Thema, bei dem alle mitreden können. Deshalb waren die Wolnzacher Mittelschüler schnell in ein Gespräch mit Manfred Liesaus verwickelt. Kostenfallen, Mobbing, Missachtung von Datenschutz oder Privatsphäre sind häufige Probleme, die Liesaus ansprach und von denen der eine oder andere der Schüler vielleicht selbst schon einmal betroffen war. "Viele haben inzwischen schon sehr früh ein Smartphone", weiß Liesaus aus Erfahrung. Das nötige Rüstzeug und eine Einführung - vergleichbar zum Beispiel mit dem Erlernen des richtigen Verhaltens im Straßenverkehr - bekämen die Kinder und Jugendlichen aber nicht. Vier wichtige Punkte gab er deshalb den Mittelschülern mit auf den Weg: Man sollte keine persönlichen Daten von sich im Internet weitergeben. Weiterschicken sollte man auch nur solche Videos und Bilder, die einem selbst gehören oder für die man eine Erlaubnis des Besitzers hat. "Das kann sonst teuer werden", warnte Liesaus. Fotos darf man grundsätzlich nur von Personen machen und weitergeben, die das erlaubt haben. "Das heißt, ich muss denjenigen fragen, der drauf ist", erklärte Liesaus. Ansonsten würden sich schnell mal auch peinliche und kompromittierende Bilder im Netz verbreiten. Und vierter Punkt: Nicht alle Personen, auf die man im Internet stößt, gibt es wirklich, verwies Liesaus auf sogenannte Fake-Profile. Die Angaben, die jemand im Internet über sich macht, seien für sein Gegenüber nicht überprüfbar. "Jemand, der sich als 15-Jähriger ausgibt, kann in Wirklichkeit ein 60-Jähriger sein", erklärte Liesaus und sprach auch das sensible Thema "Sexuelle Belästigung" an.

Bei den älteren Schülern ging es in den zwei Schulstunden mit Manfred Liesaus außerdem um Themen wie Virenschutz, sicheres Passwort oder Datenklau.

So manches war den Mittelschülern bekannt, einiges hörten sie auch zum ersten Mal - das alles aber mit großem Interesse. Diese Erfahrung macht Manfred Liesaus allgemein bei seiner Arbeit: Viele Jugendliche seien ausgeprochen fit im Umgang mit dem Smartphone, aber gleichzeitig auch häufig naiv und blauäugig. Gerade deshalb sei Prävention so wichtig. "Wenn was passiert, ist es schwer, den Betroffenen da wieder rauszuholen, deshalb wollen wir lieber vorbeugen. "