Pfaffenhofen
Katze schlimm misshandelt

Mehrere Brüche und eine Luftgewehrkugel im Körper - Tier offenbar in Vohburg gequält

21.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr
Ob sie überlebt , wissen die Helfer vom Tierschutzverein noch nicht. Die Katze wurde offenbar schwer misshandelt. −Foto: Schübel

Pfaffenhofen (dbr) Ein furchtbares Martyrum hat offensichtlich eine Katze im Landkreis Pfaffenhofen durchlitten.

Vergangenen Donnerstag meldete jemand das Tier, das kaum seine Hinterläufe bewegen konnte, bei der Tierherberge Pfaffenhofen, so Lydia Schübel vom Tierschutzverein. Der Verein geht davon aus, dass das Tier in Vohburg misshandelt wurde.

Die Katze war nicht gekennzeichnet, außerdem dehydriert und hochgradig unterernährt. Der Finder brachte sie direkt in die mit der Tierherberge zusammenarbeitende Kleintierpraxis Pfaffenhofen.

Zur Stabilisierung hängten die Helfer das geschwächte Tier umgehend an einen Tropf. Grausam war das Ergebnis der Röntgenuntersuchungen: Da kam nicht nur ein alter Oberschenkelbruch sowie ein Oberschenkelhalsbruch am anderen Bein, sondern auch ein noch in der Katze steckendes Luftgewehrprojektil zum Vorschein. Offensichtlich wurde also auf das Tier geschossen, so Schübel. "Zusätzlich liegt die Vermutung nahe, dass ihr auch die Brüche absichtlich zugefügt wurden."

Über die Überlebenschancen der Patientin können die Tierschützer noch keine endgültige Aussage treffen. Die für die erforderlichen Operationen notwendigen Blutuntersuchungen konnten wegen des schlechten Allgemeinzustandes bisher nicht durchgeführt werden, heißt es. Damit ihr Zustand schnellstmöglich verbessert wird, wurde die Katze an die Tierherberge Pfaffenhofen übergeben. Dort wird sie in der Quarantäne weiter medizinisch versorgt und aufgepäppelt.

Der Tierschutzverein geht davon aus, dass hier ein massiver Fall von Tierquälerei vorliegt, der klar dem Tierschutzgesetz widerspricht, und will deshalb Anzeige gegen Unbekannt erstatten.

Die Polizei ermittelt dann - und schaut zum Beispiel, ob die Katze als vermisst gemeldet wurde und so der Halter gefunden werden kann, so die Polizei Geisenfeld auf Anfrage. Vor allem Zeugen, die etwas gesehen oder gehört haben, seien natürlich wichtig.

Der Tierschutzverein weiß, wie schwierig solche Ermittlungen oft sind. "Wir erwägen, uns mit den Gemeinden bezüglich einer allgemeinen Kennzeichnungspflicht für Katzen auszutauschen", sagt Schübel. Es obliege den Gemeinden, eine solche Regelung einzuführen.

Hinweise nimmt die Polizei Geisenfeld unter (08452) 72 00 entgegen.