Pfaffenhofen
Geduldsprobe für Fahrer und Anwohner

Ein Jahr Vollsperrung bei Uttenhofen - Bauarbeiten auch auf der Bundesstraße 13

09.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:20 Uhr
Auf Autofahrer auf der Strecke zwischen Pfaffenhofen und Geisenfeld kommen schwere Zeiten zu −Foto: Michael Kraus

Pfaffenhofen (PK) Auf Autofahrer auf der Strecke zwischen Pfaffenhofen und Geisenfeld kommen schwere Zeiten zu. Fast ein Jahr lang wird die Staatsstraße 2232 bei Uttenhofen gesperrt. Auch auf der B13 wird es im kommenden Jahr aufgrund von Baumaßnahmen anstrengend.

Die ersten Schilder stehen schon - "Ersatzneubau der DB-Brücke bei Uttenhofen" ist darauf zu lesen. Und darunter die beiden Zeilen, die Anwohner und Autofahrer beschäftigen dürften: Fast das komplette Jahr 2019 - von Mitte Januar bis Weihnachten - wird die Baustelle die Staatsstraße 2232 komplett blockieren. Die Brücke über die Bahngleise wird abgerissen und neu aufgebaut. Eine Geduldsprobe für Anwohner und Autofahrer, denn aus Naturschutz- und Kostengründen kann keine Behelfsbrücke errichtet werden.

Die offizielle Umleitung wird die von Norden kommenden Autos vor der Baustelle links auf die Straße in Richtung Walkersbach führen und dann über Geisenhausen, Siebenecken und Eberstetten nach Pfaffenhofen leiten. Für Fahrzeuge, die in Geisenfeld oder noch weiter nördlich starten und nach Pfaffenhofen wollen, ist eine noch weiträumigere Umfahrung geplant, wie Bauleiter Armin Modlmeyer vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt erklärt: "Alles, was von oben kommt, wird über die B300 und die B13 umgeleitet. Damit ist der Hauptverkehr schon mal weg." Die Ortsdurchfahrt durch Uttenhofen ist von der Sperrung zwar nicht direkt betroffen, allerdings warnt Modlmeyer vor einer unüberlegten Abkürzung. Die Bahnunterführung im Ort sei nur für Fahrzeuge bis 3,20 Meter Höhe ausgelegt und dort seien schon öfter Fahrzeuge steckengeblieben.

Anstrengend dürfte das Jahr 2019 für die Anwohner auch deshalb werden, weil parallel zu den Brückenbauarbeiten noch eine Reihe anderer Straßenbaumaßnahmen nördlich von Pfaffenhofen anstehen. So wird am Pfaffenhofener Ortseingang an der Kreuzung B13/Anton-Schranz-Straße ein Verkehrskreisel gebaut, die Arbeiten sollen nach derzeitiger Planung des Bauamts im August beginnen - nachdem die Stadt Ausbauten in der Äußeren Moosburger Straße abgeschlossen hat, die von April bis Juli erfolgen sollen. Es gebe eine enge Abstimmung zwischen Stadt und Bauamt, "sonst wären drei Hauptverkehrswege gleichzeitig gesperrt", sagt Arne Schönbrodt vom Staatlichen Bauamt. Der Bau des Kreisels, mit dem mehr Verkehr von der B13 auf die Westtangente geleitet werden soll, sei "eine enorme Sache". Die B13 müsse ein Stück tiefergelegt werden, das sei nur mit einer Vollsperrung sinnvoll. Zudem wird auf der Bundesstraße zwischen den Abzweigungen in Richtung Geisenfeld und in Richtung Angkofen in Etappen der Fahrbahnbelag erneuert. Die gesamte Maßnahme wird wohl bis November dauern.

Bürgermeister Thomas Herker (SPD) hatte die Bewohner von Affalterbach und Bachappen, die auf der Ausweichstrecke für die B13-Bauarbeiten liegen, schon in der Bürgerversammlung Ende November darauf eingeschworen, dass 2019 in Sachen Verkehr kein leichtes Jahr für sie werden dürfte. Der Fernverkehr soll die Baustelle aber weiträumig umfahren. Bei Staus auf der Autobahn soll die Umleitung von Langenbruck über Tierham, Tegernbach und die Westtangengte auf die B13 in Richtung Reichertshausen führen.

Eine weitere Baustelle in der Gegend ist zudem noch fraglich. Ob der Kreisel auf der Staatsstraße 2232 bei Rohrbach in Richtung Wolnzach schon im kommenden Jahr gebaut wird, ist noch unklar. Bis März sollen die Planungen im Bauamt abgeschlossen sein, die Umsetzung hängt aber letztlich von der Gemeinde Rohrbach ab, die mit dem Kreisel auch das geplante Gewerbegebiet nördlich der Straße anbinden will.

Bis Ende März soll aber zumindest der Brückenneubau in Fahlenbach abgeschlossen sein, wo derzeit auf einer Behelfsbrücke nur Fahrzeuge bis maximal 7,5 Tonnen die Ilm überqueren können. Dann steht in der Gegend zumindest wieder eine zusätzliche Ausweichstrecke voll zur Verfügung. Die Sanierungen und Ausbauten der B13 müssen im kommenden Jahr abgeschlossen werden, weil 2020/21 der nächste Ausschnitt des Autobahnausbaus zwischen Dreieck Holledau und Langenbruck erfolgen soll. Dann muss die Ausweichstrecke voll belastbar sein.

Bis dahin sollen dann auch die Brückenarbeiten bei Uttenhofen abgeschlossen sein. Die sind ein wahres Mammutprojekt. Bis Mitte Februar soll die Straße nach Angaben des Straßenbauamts über den Gleisen abgebrochen und in vier Teilen mit einem riesigen Kran herausgehoben werden. Das Einheben der neuen Straßenteile ist für August vorgesehen. Bei optimalem Verlauf könnte die Baustelle Ende November oder Anfang Dezember abgeschlossen werden, in die voraussichtliche Sperrung bis Weihnachten 2019 ist also noch etwas Puffer eingerechnet.

Der Bahnverkehr ist im Gegensatz zu den Autofahrern von der Maßnahme kaum betroffen. Während der Abbruch- und der Wiederaufbauphase wird es mehrere kurze Streckensperrungen geben, die aber jeweils nachts vorgesehen sind. "Der Pendelverkehr wird nichts davon merken", sagt Modlmeyer.
 

Daniel Wenisch