Schweitenkirchen
"Muss erst was passieren?"

Auf der Bürgerversammlung Gundelshausen sind Rückstaus auf der A9 Thema - und natürlich der Verkehr vor Ort

17.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:50 Uhr
Viel zu bereden gab es auf der Bürgerversammlung in Gundeshausen - vor allem der Verkehr bewegte. −Foto: Brenner

Gundelshausen (dbr) Ein Wirtshaus als Veranstaltungsort hat selten so gut gepasst wie bei der Bürgerversammlung im Schweitenkirchener Ortsteil Gundelshausen am Mittwochabend.

Die rund 30 Bürger - übrigens waren fast nur Männer anwesend - brachen immer wieder in Gelächter aus, es kam zu Zwischenrufen, mehrfach musste Bürgermeister Albert Vogler (CSU) die Gruppe zur Ordnung rufen.
 
Besonders bewegt der Zustand an der Autobahnausfahrt Schweitenkirchen. Hier kommt es bekanntlich immer wieder zu gefährlichen Rückstaus auf der A9. "Wie schaut es mit dem Bau des Kreisel aus? ", wollte deshalb ein Bürger wissen. Da mache die Autobahndirektion jetzt erst einmal eine Verkehrszählung, so der Bürgermeister. Warum das nötig sei, könne er allerdings nicht wirklich nachvollziehen, "denn eigentlich muss ich da nur zweimal runterfahren, dann weiß ich, was los ist. " Ein anderer Bürger griff Vogler an: "Hat die Gemeinde denn eigentlich kein Interesse, die Sache anzuschieben? " Das tue man durchaus seit Jahren, so Vogler. Man würde wohl meinen, man hätte mehr Zugriff als CSUler, wenn der Verkehrsminister von derselben Partei sei, meinte ein anderer. "Wird erst etwas gemacht, wenn etwas passiert? "

Den Verkehr vor Ort hatten andere im Visier: "Ab Preinerszell wurden überall viele Straßenpfosten rausgehauen", so ein Bürger. "Was macht das denn für einen Eindruck? " Zumal die ja schon seit einem halben Jahr rumlägen. "Eigentlich waren wir gerade erst da und haben sie wieder aufgestellt", antwortete ein anwesender Bauhofmitarbeiter. Wirklich glauben wollte das aber niemand der Anwesenden so recht. Einer zählte auf, wo die Pfosten ebenfalls umgestürzt seien. "Unsere Bauhofmitarbeiter machen es, sobald es geht", versprach schließlich Vogler.

Das inspirierte Oskar Braune zu einem verwandten Thema, das auch schon in den vergangenen Bürgerversammlungen ein Renner war: Dem Winterdienst. Das Bushäuschen in Dürnzhausen sei für Schüler bei Schnee schwer zu erreichen. "Ich weiß, dass das in Pfaffenhofen von der Stadt alles sauber gemacht wird", so Braune, "ich verstehe nicht, warum das hier nicht auch geht. " Vogler appellierte stattdessen an die Bürger: "Es wäre gut, wenn sich hier ein Anlieger bereit erklären könnte. "

Ob der Schweitenkirchener Nachwuchs eigentlich noch Chancen im neuen Einheimischenmodell haben, wollte ein junger Bürger wissen. Denn aktuell muss die Gemeinde ein neues Modell entwickeln, das EU-konform ist. "Es gibt da immer noch verschiedene Hebelstellen für die Gemeinde", so Vogler. Jetzt zählten aber auch Ehrenamt und niedrige Einkommen mehr. "Spielt es denn noch eine Rolle, wie lange jemand hier wohnt? " lautete eine Frage. Durchaus, antwortete Vogler, doch hier gebe es Grenzen bei der Gewichtung. "Wir werden aber auf jeden Fall darauf achten, dass unsere Leute zum Zug kommen. "

Zum Thema Bauen berichtete der Gemeindechef, das Baugebiet in Dürnzhausen am Südwesthang schreite voran. Er hoffe, dass diesen Winter die Ausschreibung zur Erschließung erfolge und nächsten Herbst Bauanträge gestellt werden können.

An anderer Stelle in Dürnzhausen kommt es regelmäßig zu Überschwemmungen, weil das Wasser bei stärkerem Regen einfach auf dem Schmiedweg ablaufe - und sich dann in seinem Keller sammle, so Braune. "Ich hatte den Keller schon zweimal voll, das kann ja wohl nicht sein. " Vogler stimmte ihm zu, bat aber um Geduld. "Wir brauchen da eine größere Lösung mit allen Anliegern."