Pfaffenhofen
Keine Parkgarage an der Pfaffenhofener Berufsschule

Zu hohe Kosten: Bau- und Vergabeausschuss des Landkreises nimmt Abstand von weiteren Planungen

28.12.2018 | Stand 02.12.2020, 14:57 Uhr
Zugeparktes Wohngebiet bei der Berufsschule am Schleiferberg. An diesem Bild wird sich so schnell nichts ändern. Denn der Bau einer Parkgarage ist zu teuer - und sie würde zudem nicht in die Umgebung passen. −Foto: PK-Archiv

Pfaffenhofen (PK) An der Berufsschule am Schleiferberg in Pfaffenhofen wird es auch in Zukunft keine Parkgarage geben. Diesen Beschluss fasste der Bau- und Vergabeausschuss des Landkreises in nichtöffentlicher Sitzung. Nach eingehender Debatte erteilten die Räte entsprechenden Vorschlägen und Forderungen eine Absage.

Grund dafür war nicht nur die Tatsache, dass es für das Projekt mindestens ebenso viele Gegner wie Befürworter gibt. Insbesondere die Kostenschätzung von 3,6 Millionen Euro und damit verbundene wirtschaftliche wie verkehrstechnische Gründe waren ausschlaggebend für die Entscheidung. Die Verwaltung erhielt den Auftrag, gemeinsam mit der Stadt Pfaffenhofen nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen, die zur Entspannung der Parkplatzproblematik an der Berufsschule beitragen können. Dazu soll auch das weitere Umfeld des Schulzentrums in die Überlegungen mit einbezogen werden. Wie der Stellvertreter des Landrats, Anton Westner (CSU), nach der Sitzung mitteilte, war es eine "einstimmige Beschlusslage".

Seit Jahren besteht das Problem, dass Berufsschüler mit dem eigenen Fahrzeug zum Unterricht kommen. Daher reichen die vorhandenen 97 Stellplätze reichen nicht aus - und die Schüler weichen mit ihren Autos auf die Straßen der umliegenden Wohngebiete aus. Dort können sie ihre Fahrzeuge noch kostenlos abstellen. Dies führt immer wieder zu Beschwerden durch Anwohner, da diese zu den Schulzeiten nicht mehr vor ihren eigenen Grundstücken parken können und vom Autolärm genervt sind.

Als Folge der Entwicklung der vergangenen Jahre hat der Landkreis die Errichtung einer Parkgarage von einem Planungsbüro prüfen lassen. Dagegen hatten sich bereits im Vorfeld der Bauausschusssitzung die Nachbarn des betreffenden Grundstücks mit einer Unterschriftenliste gewandt. Während der Sitzung stellte das Büro eine Entwurfsplanung für eine Hochgarage samt Kostenschätzung vor. Was von manchen Räten vermutet worden war, kam bei der Planung ans Licht: Städtebaulich passt das Parkhaus mit 174 Stellplätzen nicht an den Schleiferberg, zumal dort neben der Berufsschule auch zahlreiche Wohngebäude vorhanden sind. Die verkehrstechnische Anbindung wäre problematisch, weil dadurch noch mehr Fahrzeuge als bisher angezogen würden. Auch wirtschaftlich ist eine Parkgarage nicht sinnvoll, da sie nur an 180 Schultagen pro Jahr intensiv genutzt werden würde.

Landrat Martin Wolf (CSU) meinte dazu: "Wir nehmen die Problematik nach wie vor sehr ernst und suchen jetzt nach alternativen Lösungsansätzen." Dabei suche der Landkreis die Kooperation mit der Stadt . Auch die Einbindung des öffentlichen Personennahverkehrs und der Einsatz von Zubringerbussen solle geprüft werden.