Ilmmünster
Über 1000 Runden für den guten Zweck

Spendenlauf in Ilmmünster: Die mit 13 Monaten jüngste Teilnehmerin konkurrierte mit Senioren

22.07.2018 | Stand 25.10.2023, 10:31 Uhr
1946 Meter - so lang war die Laufstrecke für die startenden Erwachsenen pro Runde. −Foto: Herchenbach

Ilmmünster (PK) Laufen für den guten Zweck: Weit über 4500 Euro kamen beim Spendenlauf zusammen, zu dem die Ilmtaler Benefiz-Initiative gemeinsam mit dem Sportverein Ilmmünster aufgerufen hatte. Fast 100 Läufer nahmen die Beine in die Hand und drehten unglaubliche 1012 Runden.

Das Rennen erinnerte an das Märchen vom Hasen und vom Igel: Denn als die beiden ältesten Läufer Horst Zauner aus Ilmmünster und sein Freund Lutz Böhme aus Zorneding, beide 64, mit ihren Frauen schwer atmend die erste Runde hinter sich gebracht hatten, da setzte die 13 Monate alte Antonia Barth gerade fröhlich zur vierten Runde ein Beinchen vor das andere: Die Streckenlänge war nach Alter gestaffelt, Erwachsene hatten exakt 1946 Meter (das Gründungsjahr des Ilmmünsterer Sportvereins) pro Runde unter die Füße zu nehmen, Kinder ab dem 3. Schuljahr liefen 500 Meter rund um das Grundschul-Gebäude; der Bambini-Kurs auf dem Schulhof betrug 170 Meter. Antonia war zwar die jüngste aktive Läuferin (zugegebenermaßen brauchte sie manchmal die Hand der Mama), aber nicht die kleinste: Das war Juna. Ihre Mutter trug sie im Tragetuch mit sich. Und damit nicht gemogelt werden konnte, wurde den Kindern nach jeder Runde ein buntes Bändchen ums Handgelenk gelegt. Was offensichtlich anspornte und die Konkurrenz beflügelte. Denn irgendwann wurden die Bändchen knapp und das Rundenzählsystem wurde durch Strichlisten ersetzt.

Die Bedingungen für alle Läufer waren gleich: Es ging nicht um Schnelligkeit, sondern um die Anzahl der Runden. Die konnten gelaufen, gesprintet oder auch gemütlich geschlendert werden. Pro Runde zahlte der Läufer ein Startgeld, Erwachsene zwei, Kinder einen Euro. Und um die Motivation zu erhöhen, konnten sich die Läufer Sponsoren suchen, die das Rundengeld aufstocken: Eltern, Oma und Opa, Firmen, Arztpraxen. Das System wirkte: Der beste Erwachsenenläufer schaffte zehn Runden, Luis und Kasimir, zwei Neunjährige, gingen nach 72 Runden vom Platz. Das sind über zwölf Kilometer! Möglich war das nur dank mehrerer "Boxenstopps", bei denen es Getränke und als "Doping" Gemüse-Sticks und Obst gab. Für das anfeuernde Publikum - und später natürlich auch für die Läufer - hatten fleißige Helfer ein Buffet aufgebaut mit allein 40 selbstgebackenen Kuchen, Pizza, Börek und Getränken.

Schon Vortag waren die Kinder der acht Ilmmünsterer Grundschulklassen für den guten Zweck um ihre Schule gerannt - 100-mal war da der Rekord.

Vor zwei Jahren hatten die Organisatorinnen Kathrin Hehme und Andrea Wehrheim erstmals diese Charity-Aktion veranstaltet. Damals kamen rund 4500 Euro für "Lacrima" zusammen, eine Einrichtung, die trauernde Kinder begleitet und auch in Pfaffenhofen Gruppen betreut. Heuer steht zwar die genaue Spendensumme noch nicht fest, wie die Oraganisatoren gestern mitteilten. Sie werde aber die Marke von vor zwei Jahren "mit großer Sicherheit übersteigen". Fest steht aber, dass mit dem Geld Elisa unterstützt wird, ein Neuburger Verein zur Familiennachsorge für schwerstkranke Kinder. Bedacht wird auch die offene Ganztagsschule in Ilmmünster. Vom Spendengeld werden Riesenschaumstoffwürfel angeschafft.

Entspannung nach dem schweißtreibenden Laufen war dann am Abend geboten: Das bayrische Liedermacher-Duo Grigoli ließ es mit ihren zwei Gitarren ruhig angehen, ehe dann die Coverband "our neighbours" den Puls der Läufer und Gäste noch einmal nach oben trieb.

 

Albert Herchenbach