Pfaffenhofen
Premiere im neuen Sitzungssaal

Das sanierte Landratsamt ist offiziell eingeweiht - Tag der offenen Tür am 7. Oktober

18.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:17 Uhr
Die erste Rede im neuen Sitzungssaal: Landrat Martin Wolf freute sich sichtlich, dass die Sanierungsarbeiten des Landratsamtsgebäudes am Oberen Hauptplatz jetzt so gut wie abgeschlossen sind. −Foto: Severin Straßer

Pfaffenhofen (PK) Die Mitarbeiter des Pfaffenhofener Landratsamts haben es nach fünf Jahren bald geschafft. Sie können endlich wieder ohne Baustellenlärm arbeiten. Am Freitag wurde das sanierte Gebäude offiziell eingeweiht. Besonders stolz sind Landrat und Architekt auf den neuen Sitzungssaal im dritten Stock.

"Die Anforderungen an Sitzungen haben sich komplett gewandelt." Landrat Martin Wolf nutzte seinen ersten offiziellen Auftritt im neuen Sitzungssaal für eine Rechtfertigung, warum die Kreistagssitzungen künftig nicht mehr in Wirtschaften im ganzen Landkreis stattfinden werden. Zu viel Arbeitszeit sei draufgegangen, die Säle herzurichten und wieder rückzubauen. Man brauche Technik, die immer gleiche Sitzordnung und Platz für Gäste. Das alles ist in einem Wirtshaussaal schwer zu realisieren. Der Saal im frisch sanierten Landratsamt bietet dagegen alle Möglichkeiten. Und auch die Bürgernähe gehe nicht flöten, erklärte Wolf. "Die Politiker haben bei den Terminen eh keine Zeit, Gespräche zu führen."

In seiner Rede ging Wolf auf die Geschichte des Gebäudes am Hauptplatz ein. 1968 beschloss der Kreistag auf Anregung des damaligen Landrats Hans Eisenmann den Neubau am Standort des alten Bezirksamtsgebäudes am Oberen Hauptplatz, im August 1971 zogen die ersten Mitarbeiter in den 5,7 Millionen Mark teuren Neubau ein. Das Landratsamt schien für die Zukunft gut aufgestellt. Aber: "Nach vierzig Jahren sind Gebäude in der heutigen Zeit fällig", sagte Wolf. Überlegungen, ein neues Gebäude an der Pettenkoferstraße oder weitere Verwaltungsräume am sogenannten Sigleck zu bauen, wurden bald wieder verworfen. 2008 wurde schließlich die Sanierung des Gebäudes am Hauptplatz in Angriff genommen. Die Sanierung fiel in die Amtszeiten von vier Landräten, drei Fassadenvarianten wurden geprüft, die sogenannte Giebel-Affäre verzögerte den Bau nur unwesentlich: "Nun können wir den offiziellen Abschluss der Baumaßnahmen feiern", sagte Wolf. Im Außenbereich, vor allem im Innenhof, wird noch bis Herbst gearbeitet. "Insgesamt wurden 30 neue Arbeitsplätze sowie ein multifunktionaler Sitzungssaal geschaffen. Eine vollständige Sanierung der Bauteile sowie Sozial- und Besprechungsräume kommen hinzu. Die Baukosten liegen aktuell bei 17,8 Millionen Euro und somit nur 117000 Euro über der Kostenberechnung."

Architekt Benjamin Hardt bezeichnete das Landratsamt neben Kirche und Rathaus als das "prägende Gebäude am Hauptplatz. Es ging darum, es mit neuen Ideen zu füllen, das Gebäude hatte keine guten Stand in der Bevölkerung." Der Beschluss des Kreistags auf eine Sanierung statt auf einen Neubau zu setzen sei richtig, aber nicht selbstverständlich gewesen. "Durch die Generalsanierung sollte nicht Altes wieder hergerichtet werden, die Generalsanierung sollte wirklich als Chance für etwas Neues begriffen werden."

Hardt sprach in seiner Rede gleich mehrfach von Offenheit, Transparenz, Helligkeit, einer freundlichen Atmosphäre und Bürgernähe, die das sanierte Gebäude auszeichne. Es wurde nicht nur energetisch auf den neuesten Stand gebracht, auch Brandschutz und Barrierefreiheit mussten beachtet werden, so wurde beispielsweise ein komplett neues Treppenhaus an der Rentamtsseite gebaut. "Man muss nicht neu bauen, um Neues zu schaffen", sagte Hardt. Das Landratsamt habe jetzt ein elegantes, freundliches Gesicht. "Die Putzfassade fügt sich überraschend gut in die Umgebung ein." Der Sitzungssaal biete zudem ein tolles Panorama des Hauptplatzes, der nicht nur das Zentrum der Stadt, sondern auch des Landkreises sei.

Davon überzeugen können sich Besucher am Tag der offenen Tür am Sonntag, 7.Oktober, die erste Sitzung des Kreistags soll am 16. Juli stattfinden.
 

Severin Straßer