Pfaffenhofen
Bau des neuen Pfaffenhofener Wertstoffhofs verzögert sich

Werkausschuss schreibt Vergaben wegen explodierender Baupreise neu aus

17.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:23 Uhr
Wegen explodierender Baupreise verzögert sich der Bau des neuen Pfaffenhofener Wertstoffhofs. −Foto: Stratenschulte/dpa

Pfaffenhofen (PK) Der Bau des neuen Wertstoffhofs im Pfaffenhofener Norden wird um unbestimmte Zeit verschoben. Grund für diesen ungewöhnlichen Schritt, den der Werkaussxchuss des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWP) in nicht-öffentlicher Sitzung am Montag beschlossen hat, sind die explodierenden Baupreise.

Den Ausschlag gaben laut einer Pressemitteilung des Landratsamts insbesondere die unwirtschaftlichen Ausschreibungsergebnisse für die Außen- und Verkehrsanlagen sowie für die Rohbauarbeiten. "Aber auch andere Kostenbereiche schnellten in den vergangenen Monaten in die Höhe", verlautet das Landratsamt.
 
Ursprünglich hatte der Werkausschuss im vergangenen Jahr aufgrund einer fachlichen Kostenberechnung einen Ausgabenrahmen von 1,82 Millionen Euro für den Neubau des Wertstoffhofs nahe der Abzweigung in Richtung Geisenfeld genehmigt. Anhand der ersten Angebote ist mit einer Kostensteigerung um 357000 Euro zu rechnen. Im Auftrag der Stadt hatte ein Planungsbüro die Arbeiten vorschriftsgemäß ausgeschrieben. Von acht Unternehmen, die sich für eine Angebotsabgabe gemeldet hatten, gab jedoch nur ein Anbieter tatsächlich ein Kostenangebot ab, so Landrat Martin Wolf (CSU). Somit fehlte auch ein Preisvergleich. "Die sehr hohen Preise sind die Auswirkungen der aktuell sehr erfolgreich laufenden Baukonjunktur. Es ist anzunehmen, dass alle Firmen ausgelastet sind und nur noch zu höheren Preisen anbieten können. Selbst wenn die Unternehmen wollten, oft haben Sie kein Personal mehr", kommentiert Wolf den Vorgang.

Bei den Außen- und Verkehrsanlagen ergab sich eine Kostensteigerung um fast 110.000 Euro, bei den Rohbauarbeiten beläuft sich die Mehrung auf über 93.000 Euro. Auch die Zimmerer - und Holzbauarbeiten liefen aus dem Ruder. Mit knapp 47.000 Euro an Kosten hatte man gerechnet, im Angebot stand dann eine Summe von über 58.000 Euro. Der Werkausschuss beschloss daraufhin, die Ausschreibung aufzuheben und im Rahmen einer "beschränkten Ausschreibung nach VOB" erneut Angebote einzuholen. Dabei soll der Ausführungszeitraum auf das Jahr 2019 ausgedehnt werden, um durch eine zeitliche Streckung die Marktpotenziale besser ausnutzen zu können.