Wolnzach
Ferienprogramm ganz anders

Anstelle von Kursen und Veranstaltungen gibt es heuer regelmäßig Mitmach-Tipps online

23.06.2020 | Stand 23.09.2023, 12:29 Uhr
Ferienaktionen in Gruppen - wie hier der Besuch von Kindern bei der Freiwilligen Feuerwehr Wolnzach im vergangenen Jahr - werden heuer wegen Corona nicht stattfinden. −Foto: WZ-Archiv/Feuerwehr

Wolnzach - Die schlechte Nachricht: Ein Ferienprogramm in der bisher bekannten Form wird es in Wolnzach heuer nicht geben. Die gute Nachricht: Es gibt einen Ersatz. Ganz ohne Ferienunterhaltung müssen die Kinder also nicht auskommen. Sie bekommen in den Sommerferien fast täglich eine Mitmach-Aktion serviert - und zwar online. Unterstützung erhofft sich die Gemeinde dafür von bisherigen Akteuren sowie örtlichen Vereinen und Institutionen.

 

Zwar hätte man gerade heuer den Buben und Mädchen ein buntes Ferienprogramm gegönnt, denn die Sommerferien werden viele Familie ganz anders verbringen als bisher. Aber nach wie vor wolle man - vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie - kein Risiko eingehen, so Bürgermeister Jens Machold (CSU). Zudem müsste man den Vereinen als Veranstalter der Aktionen große Auflagen in Form eines Hygienekonzepts machen und würde ihnen zusätzlich ein gewisses Risiko und eine große Verantwortung aufbürden. "Und das wollen wir nicht", so Machold. Deshalb habe sich der Markt für eine veränderte Form des Ferienprogramms entschieden.

"Wir machen das auf der Schiene ähnlich wie in den Oster- und Pfingstferien", erklärt Andrea Wagner, die mit ihren Kolleginnen vom Marktservice an der Organisationen arbeitet. Das bedeutet: Heuer keine Kurse, keine Veranstaltungen und auch kein Ferienpass-Heft. Stattdessen wird an sieben Tagen pro Woche auf dem Wolnzach-Blog ein Mitmach-Tipp online gestellt - abwechselnd aus folgenden Kategorien: Buchtipp, Bewegungstipp, Bastelvorschlag, Spielvorschlag, Filmtipp, Rezepte und Wissenswertes. Dafür hat der Marktservice bereits vor einigen Wochen bisherige Ferienprogramm-Veranstalter und Vereine angeschrieben und um Mithilfe und Einsendung von Vorschlägen gebeten. Ebenso will die Gemeinde zum Beispiel Bücherei, Kindergärten, Jugend- und Bildungsdorf, Gastronomie und Ämter mit ins Boot holen. Sie alle können einen Beitrag an den Marktservice schicken, um das Ferienprogramm möglichst abwechslungsreich zu gestalten.

Die Zielgruppe kann dabei variieren: Die Aktionen können sich an Buben und/oder Mädchen, Kindergarten- oder Grundschulkinder oder auch Teenies bis 14 Jahren richten. In welcher Form der Vorschlag eingereicht wird, ist egal. "Das können Texte oder Fotos oder eine Schritt-für-Schritt-Anleitung sein, aber genauso gut ein Video-Clip", sagt Andrea Wagner. Einsendeschluss ist laut Schreiben an die Vereine und Veranstalter Ende Juni.

Mit einem ähnlichen Angebot hat die Marktgemeinde bereits in den Oster- und Pfingstferien versucht, den Kindern die Langeweile während der Corona-Pandemie zu vertreiben. Die Mitarbeiterinnen im Marktservice haben Bastelvorschläge und kreative Ideen veröffentlicht, unterstützt von den Kindergärten. "Das ist sehr gut angekommen", berichtet Wagner. Teils habe man über 100 Zugriffe auf die Beiträge verzeichnet. Auch seien entsprechende Rückmeldungen gekommen, dass die Tipps und Aktionen tatsächlich angenommen und nachgemacht werden.

Als zusätzliche Attraktion vor allem für ältere Kinder und für Jugendliche kündigt Andrea Wagner für die Sommerferien sogenannte Actionbound-Abenteuer an. Das sind multimediale Erlebnistouren (sogenannte Bounds). Diese interaktiven Rallyes können mit Smartphone oder Tablet gespielt werden, etwa als Art Schnitzeljagd. "So etwas wird auf jeden Fall kommen und dann natürlich mit Lokalbezug zu Wolnzach", so Wagner.

Mit den genannten Angeboten will die Gemeinde in Sachen Ferienprogramm einen "Mittelweg" gehen. "Mitmachen ist möglich, aber halt nicht in dem gewohnten Umfang", so Jens Machold. Gerne würde man den Kindern und Jugendlichen mehr bieten, das sei aber aufgrund der aktuellen Situation und der sich immer wieder ändernden Corona-Vorgaben äußerst schwierig. Sollte ein Verein allerdings dennoch eine bestimmte Aktion oder Veranstaltung für Kinder organisieren wollen, könne er sich jederzeit an die Gemeinde wenden. "Wir sind da grundsätzlich offen und müssten dann reden, ob das möglich ist", so Machold.

In diesem Jahr müsse man eben beim Ferienprogramm ganz neue Wege gehen, wie bei vielen anderen Dingen auch. Man bitte um Verständnis, dass Abstriche gemacht werden müssen. Nächstes Jahr soll das, so Macholds Wunsch, wieder ganz anders sein: "Dann können wir hoffentlich wieder an unser Ferienprogramm in der bisher gewohnten Form anknüpfen."

WZ

 

Katrin Rebl