Geisenfeld
"Die Illusion vom fairen Miteinander ist zerstört"

Geisenfelder ILM vom Wahlkampf enttäuscht - Politische Gruppierung will sich bei Inhalt und Angebot neu aufstellen

15.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:21 Uhr
Danke sagen: Peter Krah (2. von links) überreichte Präsente an Daniela Krah (links), Manuel Zellner (von rechts) und Franz-Xaver Hainzlmaier. Und er begrüßte Carina Klafke (Mitte) als neue Kassenprüferin im Führungsteam der ILM. −Foto: Zurek

Geisenfeld - Auf ein Jahr mit Höhen und Tiefen, geprägt von Kommunalwahl und Coronakrise, hat die Initiative Lebendiges Miteinander (ILM) bei ihrer Mitgliederversammlung zurückgeblickt. Angesichts der Coronapandemie will die politische Gruppierung nach neuen Wegen suchen, um gemeinsame Aktivitäten zu realisieren und politisch wieder stärkere Präsenz zu zeigen.

Der Vorsitzende Peter Krah schaute vor zwölf anwesenden Zuhörern und der zugeschalteten Silke Eberhardt mittels einer Fotopräsentation auf eine stressige, aber auch schöne Zeit zurück. "Wir haben dabei unser Motto gelebt", betonte der Vorsitzende, der allen Kandidaten für ihr Engagement dankte. Mit einem Präsent bedachte er Vereinsvize Manuel Zellner und Schriftführerin Daniela Krah für die Gestaltung des neuen Internetauftritts respektive der zweiten Ausgabe des Magazins "Stadt-Land-Ilm" sowie Beisitzer Franz-Xaver Hainzlmaier für seinen tatkräftige Einsatz bei Veranstaltungen.

In einer durchwachsenen Bilanz der Wahlkampfauftritte hob Krah jenen in Geisenfeldwinden als (auch im Wahlergebnis) den positivsten hervor. "Stolz" zeigte sich Krah, dass man beim Lichtmessmarkt für das Ambulante Kinderhospiz München 567 Euro Spenden hatte sammeln können - und auch die Teilnahme am Stadtradeln vergaß er nicht zu erwähnen.

Der Wahlkampf habe allerdings "die Illusion vom fairen Miteinander der Parteien untereinander" zerstört, so der Vorsitzende mit Blick etwa auf die Differenzen beim Aufstellen der Plakate. Zusätzlich habe die coronabedingte Lähmung gemeinsamer Aktivitäten intern für gewissen Frust gesorgt. Daher sollen nun die Suche nach neuen Wegen für den Austausch miteinander - etwa eine Mischung aus persönlichen Treffen und Videoschaltungen - sowie nach frischen Ansätzen" für die politische Arbeit auf der Agenda stehen.

Schatzmeister Claude Rominger vermeldete ein kleines Plus in der Kasse, das dem 18 Mitglieder und 120 Instagram-Follower zählenden Verein nach dem Wahlkampf geblieben ist. Herbert Heidenkampf hatte vorab schriftlich eine ordnungsgemäße Buchführung bescheinigt. Nach der Entlastung des Vorstands wurde der vakante Posten des Zweiten Kassenprüfers einstimmig mit Carina Klafke besetzt.

Abschließend gab es ein kurzes Update zu den von der ILM im Wahlkampf vertretenen Zielen. Was die Aufwertung des Hallenbads als Freizeitattraktion betrifft - im Juli wurde die Auswertung einer Umfrage an Bürgermeister Paul Weber überreicht - gelte jetzt das Dranbleiben als Devise, so Zellner. Denn auch wenn es sich im Kern um eine Kreisangelegenheit handle, werde ohne eine Beteiligung der Stadt hier nichts vorangehen.

Einige Projekte für mehr Verkehrssicherheit seien am Laufen, erklärte ILM-Stadtrat Sebastian Zimmermann. Dazu zählte er den Fußgängerüberweg auf Höhe des Friedhofs an der Nöttinger Straße und die im Zuge der nächsten Farb-Erneuerung geplante Verlegung der Ampel-Haltelinie bei der Einmündung Am Fall. Für den gewünschten Fußgängerweg beim Gasthof Birnthaler wolle man die Ergebnisse der aktuell laufenden Voruntersuchungen für ein Verkehrskonzept abwarten. "Um nicht Millionen Euro Förderung liegen zu lassen, werden wir uns gegen einen Abriss und für eine Renovierung des Klosterbräustadels stark machen", erklärte Zimmermann seine Haltung zu diesen kontroversen Thema. Eine große Tiefgarage auf dem Areal komme aus seiner Sicht nicht infrage, die ILM sei aber offen für alternative Standorte. Die Umsetzung von Veranstaltungsideen für ein lebendiges Miteinander hat das Virus zuletzt verhindert. Stadtrat Peter Pfliegler zeigte sich aber als Referent für Integration erfreut, dass diese wichtige Halbtagsstelle in der Verwaltung nach kurzer Vakanz mittlerweile wieder besetzt ist.

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