Wolnzach
Der Helfer vor Ort fährt wieder

Corona-Pause ist für Ehrenamtliche zu Ende - Schon eine Reanimation unter ersten Einsätzen

21.06.2020 | Stand 23.09.2023, 12:26 Uhr
Nach der Corona-Pause fahren die Ehrenamtlichen des HvO jetzt wieder Einsätze. −Foto: Hammerschmid

Wolnzach - Normalerweise haben sie 500 bis 600 Alarmierungen - pro Jahr.

 

Um die Ansteckungsgefahr durch Corona für die Ehrenamtlichen der Wolnzacher Helfer-vor-Ort-Truppe möglichst gering zu halten, sind sie als Ersthelfer nun wochenlang nicht mehr alarmiert worden. Jetzt sind sie wieder da: Seit einer Woche fahren sie in Wolnzach und Umgebung wieder Einsätze - und hatten schon wieder eine Reanimation.

Sie sind im Notfall zur Stelle - minutenschnell, beruhigend und kompetent. Die ehrenamtliche Einsatztruppe des Helfer vor Ort ist aus dem Wolnzacher Alltag nicht mehr wegzudenken, umso schwerer fiel ihnen eine Zwangspause, die ihnen jetzt auferlegt wurde: Um die Ehrenamtlichen, die in der Regel auch hauptberuflich im Rettungsdienst tätig sind, vor einer Ansteckung durch Corona zu schützen, wurde die HvO-Truppe in Zeiten des Lockdowns nicht mehr automatisch zu Einsätzen in und um Wolnzach alarmiert.

Seit einer Woche dürfen sie wieder fahren, Einsatzleiter Werner Hammerschmid ist darüber sehr froh: "Wir alle machen das ja in unserer Freizeit, weil wir den Menschen helfen möchten. " Die verordnete Zwangspause fiel den aktuell zehn Frau/Mann starken Truppe schwer, jedoch hatten alle für die Vorgaben Verständnis: "Das diente dem Schutz aller Ehrenamtlichen, die in der Regel ja auch beruflich im Gesundheitsdienst tätig sind. " Schon sehr früh habe das Bayerische Rote Kreuz, für das Einsatzleiter Werner Hammerschmid hauptberuflich als Notfallsanitäter arbeitet, Schutzmaßnahmen auf höchstem Level ergriffen. Deren Wirksamkeit hat Hammerschmid selbst mehrfach erlebt - nicht selten auch im Kontakt mit Corona infizierten Patienten, die er bei seinen Einsätzen betreute. Wie wichtig der Bevölkerung in und um Wolnzach die Betreuung durch den Helfer vor Ort ist, das habe er ganz deutlich während der vergangenen Wochen gespürt - und auch gehört: Immer wieder sei er gefragt worden, wann man denn wieder fahre.

Seit dem vergangenen Montag wird der HvO wieder alarmiert, aktuell aber noch in reduziertem Betrieb. Was das bedeutet, erklärt der Einsatzleiter so: Der Helfer vor Ort Wolnzach werde im Moment nur zu Einsätzen mit alarmiert, bei denen auch ein Notarzt dazu gerufen wird. Mit Beginn der Wiederalarmierung habe sich dann auch gleich gezeigt, wie sehr der HvO gebraucht wird: "Es ist gleich voll losgegangen", so Werner Hammerschmid weiter. Bedeutet: Gleich in den ersten Einsätzen musste ein Patient reanimiert werden; Fälle, in denen jede Sekunde zählt und sich die Wichtigkeit der schnellen Eingriffsmöglichkeit einer kompetenten Einsatztruppe vor Ort nicht nur bewährt, sondern Leben retten kann.

WZ

Karin Trouboukis