Pfaffenhofen
Corona-Loch in der Kasse

Der Tierherberge fehlen wichtige Einnahmen - und gerade jetzt stehen Investitionen an

03.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:14 Uhr
Manuela Braunmüller mit Prachtkerl Caruso: Den propperen, pflegeleichten Kater gibt es nur im Doppelpack mit seinem Bruder Giacomo. −Foto: Bendisch

Pfaffenhofen - Mit regulären Öffnungszeiten ist vorerst nicht zu rechnen: Der Betrieb der Tierherberge an der Weiberrast läuft zwar rund und (fast) wie gewohnt, Besucher müssen aber nach wie vor draußen bleiben.

 

Während sich die Gastronomie langsam wieder in Richtung Normalität bewegt, heißt es im Tierheim weiter: "Nichts Genaues weiß man nicht. " Und auch dort gilt es, große finanzielle Einbußen zu schultern.

Nur die Angestellten kümmern sich derzeit um die Tiere; Auf den Einsatz der Ehrenamtlichen wird weiterhin verzichtet. Das Vermitteln von Schützlingen - in erster Linie handelt es sich um Katzen - klappt aber trotz der Einschränkungen durch die Coronapandemie recht gut, wie die Vorsitzende des Pfaffenhofener Tierschutzvereins, Manuela Braunmüller, berichtet: "Das hat uns echt erstaunt und natürlich geholfen. " Einen neuen vierbeinigen Hausgenossen könne man zunächst im Internet kennenlernen, erklärt sie. Ist der Funke übergesprungen, wird ein persönlicher Sondertermin vereinbart. Die Vertragsabwicklung erledigt man per E-Mail, um Kontakte weitgehend zu vermeiden. Masken und Handdesinfektion verstehen sich bei der erfolgreichen Adoption von selbst.

Wann es wieder wie gewohnt funktioniere, sei noch "absolute Zukunftsmusik", erklärt Braunmüller: "Das entscheiden nicht wir, sondern die Landesregierung. " Die letzte Vorstandssitzung hat man mit Sicherheitsabstand im Garten abgehalten; ob die für den 9. Juli geplante Mitgliederversammlung überhaupt stattfinden kann, ist noch offen. Das Frühlingsfest - und damit eine wichtige Einnahmequelle - wurde gestrichen. Die Vorsitzende erklärt: "Keine Spenden, keine Pensionstiere, die Geld in die Kasse bringen. Das sind lauter Dinge, die in der Endabrechnung fehlen. "

Dabei wäre gerade jetzt eine Finanzspritze sehr willkommen; gilt es doch, die Freiluftanlage mit Häuschen für die Kaninchen endlich in Angriff zu nehmen. Nach der Schließung der Baumärkte habe man Material dafür online bestellt, berichtet Braunmüller: "Mit dem Ergebnis, dass wir nun seit etlichen Wochen darauf warten. " Dringend erforderlich seien auch der Umbau und die Vergrößerung der Katzen-Quarantänestation: "Dabei handelt es sich um neue Auflagen des Deutschen Tierschutzbundes - durchaus nachvollziehbar nach dem verheerenden Katzenvirus im letzten Jahr. "

Auf die Rubrik "Wir suchen ein Zuhause" mussten die Leser unserer Zeitung aufgrund der Situation lange verzichten, aber natürlich hat Manuela Braunmüller "zwei echte Schmankerl im Angebot": Die acht Jahre alten Katerbrüder Caruso und Giacomo wurden abgegeben, weil in der neuen Wohnung keine Tierhaltung erlaubt ist. Beide sind sehr lieb und verschmust, recht propper - Abspecken täte ihnen sicher gut. Sie verstehen sich gut mit allen Zwei- und Vierbeinern. Die ruhigen, unkomplizierten Kater würden gut in einen Seniorenhaushalt passen und sollten auch ins Freie dürfen. Wer dem Duo ein neues Zuhause geben möchte, meldet sich bitte unter der Telefonnummer (08441) 490244 in der Tierherberge.

PK