Aufham
Aufham trifft es gleich doppelt

Jubiläum der Schützen und Bundeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" wegen Corona gefährdet

05.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:25 Uhr
Die Verkehrsinsel in Aufham ist in Mitleidenschaft gezogen: Ein Lkw war über die Fläche gefahren, die Bepflanzung ist verschoben. Christa Feiner von der Aufhamer Dorfgemeinschaft sagt nach dem Vorfall mit dem Lastwagen: "Gott sei Dank sind wenigstens die Schilder heil geblieben." −Foto: Schmid

Aufham - Der kleine Ort Aufham in der Gemeinde Schweitenkirchen wollte sich dieses Jahr beim Bundeswettstreit "Unser Dorf hat Zukunft" beteiligen und das 125-jährige Bestehen seines Schützenvereins feiern.

Letzteres wird nun wegen der Coroanpandemie auf nächstes Jahr verschoben, aber auch die Aktionen zum Bundeswettstreit sind nun gefährdet, denn die gemeinsamen Aktionen der Dorfgemeinschaft - wie das Anpflanzen der Verkehrsinsel und das Setzen der Bäume - können nun nicht stattfinden.

Letztes Jahr waren in Aufham umfangreiche Straßensanierungsmaßnahmen seitens des Landkreises und der Gemeinde durchgeführt worden. 970 Meter lang ist die Straße, die auf sechs Meter Breite ausgebaut wurde und einen Gehweg mit einer Standardbreite von 1,50 Meter sowie auf der anderen ein befestigtes Bankett bekommen hat - was den Landkreis 1530000 Euro kostete. Besonders gefreut haben die Aufhamer die dabei entstandenen Verkehrsinseln - vor allem, weil der Verkehr jetzt langsamer fließt. Eduard Feiner ist Zweiter Vorsitzender der Aufhamer Dorfgemeinschaft und wohnt in der Nähe der Verkehrsinsel am Ortsausgang in Richtung Nörting. "Früher haben die Leute spätestens bei uns wieder Gas gegeben und auf mindestens 80 Stundenkilometer beschleunigt. Das hat sich stark reduziert. Seit sie sehen, da kommt ja noch mal was, fahren die Leute viel vorsichtiger - und entsprechend ruhiger ist es auch", lobt der Aufhamer.

Was aber scheinbar noch fehlt, ist eine vernünftige Beleuchtung für diesen Kreisel. Die Leitung wurde zwar bis dorthin verlegt, aber man wollte ursprünglich noch warten, ob es an dieser Stelle wirklich noch eine weitere Laterne braucht. Die Antwort hat Ende Februar ein Lastwagen gegeben, der mit voller Wucht über die Verkehrsinsel gedonnert ist und so Pflanzen zerstört und eine tiefe Furche hinterlassen hat.

Die Gemeinde Schweitenkirchen hatte der Gemeinschaft angeboten, den Schaden durch den Bauhof reparieren zu lassen, doch das will man in Aufham eigentlich nicht. Sie freuen sich schon darüber, dass die Gemeinde die Bepflanzung finanziert. "Wir wollen jetzt auch nicht nach dem Lkw fahnden", meint Feiner. "Uns geht es jetzt nicht um Bestrafung oder so. Der ist sicherlich selbst fürchterlich erschrocken, denn das muss ganz schön gekracht haben und vielleicht tut es ja auch eine kleine Solarleuchte, die nachts die Insel etwas heller erscheinen lässt", so der Zweite Vorsitzende.

Eigentlich hatte die Dorfgemeinschaft vor, im Zuge der jährlichen Aufräumaktion Ramadama, die für den 21. März angesetzt war, auch gleich die Bepflanzung der Insel in Angriff zu nehmen und in der Dorfmitte Bäume zu pflanzen. Doch gemeinsame Aktionen sind ja nun bis auf Weiteres verboten. "Irgendwie kommen wir uns wie im Dornröschenschlaf vor. Alles ist wie gelähmt", versucht auch seine Frau und Kassiererin des Ortsvereins, Christa Feiner, das seltsame Gefühl zu beschreiben, während sie die Verwerfungen auf der Insel aufzeigt.

sdb