Pfaffenhofen
80000 Masken für Gesundheitssektor

Landkreis stellt Versorgung für Ärzte und Pfleger vorerst sicher - Einfache Masken für Bürger sollen folgen

16.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:32 Uhr
Landrat Martin Wolf (von links) und Versorgungsarzt Anton Wiedemann haben von Marco Dreßl und Jürgen Braun eine Großlieferung an medizinischer Schutzausrüstung in Empfang genommen. −Foto: Landratsamt

Pfaffenhofen - Der Landkreis Pfaffenhofen hat eine Großlieferung für medizinische Masken erhalten und damit die Versorgung vorerst sichergestellt. "Mit dieser Lieferung wollen wir insbesondere den derzeitigen Bedarf der Ilmtalklinik, der ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen, der Altenheime, der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte, des öffentlichen Gesundheitsdienstes und der Patientenfahrdienste vorübergehend sicherstellen", sagte Versorgungsarzt Anton Wiedemann, der in der Führungsgruppe Katastrophenschutz des Landratsamt für die Planung und Koordination der Verteilung von medizinischer Schutzausrüstung zuständig ist.

 

Auch sogenannte nachrangige Bedarfsträger wie Zahnärzte, Hebammen, Heilmittelerbringer wie Physiotherapeuten oder Masseure, Sanitätshäuser und Bestatter sollen "so weit als möglich berücksichtigt werden", sagte Wiedemann.

Nach Angaben des Landratsamts umfasst die Lieferung 30000 FFP2-Schutzmasken sowie 50000 OP-Masken. "Die Versorgung der medizinischen Bedarfsträger mit adäquater Schutzausrüstung hat oberste Priorität", sagte Landrat Martin Wolf (CSU). Hinzu kommen sollen in den kommenden Tagen noch 93000 einfache Masken, die an die Gemeinden und Landkreisbürger verteilt werden sollen. Die erste Teillieferung von 4500 Masken sollte am gestrigen Abend ankommen.

Konkreter wird auch die von der Kreisstadt Pfaffenhofen angekündigte Erstausstattung ihrer Bürger mit nicht-medizinischen Gesichtsmasken: "Wir können jeden Pfaffenhofener mit einer Erstmaske ausstatten", bekräftigte Bürgermeister Thomas Herker (SPD) am Mittwochabend gegenüber den Stadträten. Zusätzliche müssten die Haushalte dann privat besorgen. Wie seitens der Verwaltung bestätigt wird, seien rund 26000 mehrfach verwendbare Atemschutzmasken aus Filtervlies - aber ohne Zertifizierung für den medizinischen Bereich - bestellt. Dieser Tage wird eine erste Teillieferung erwartet. Danach soll die Verteilung an alle Haushalte erfolgen. Einen verbindlichen Termin gibt es noch nicht, solange die Masken noch nicht da sind. Angepeilt wird aber Anfang kommender Woche.

Die Lieferung des Landkreises stammt von der Pfaffenhofener Firma J.M. Handels GmbH. Diese habe die Lieferung der medizinischen Schutzausrüstung durch ihr hohes persönliches Engagement ermöglicht, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts. Die Geschäftsführer der Lieferfirma, Jürgen Braun und Marco Dreßl, betonten, es freue sie besonders, dem Landkreis Pfaffenhofen in dieser schwierigen Zeit zu helfen. "Wir tun unser Möglichstes, um insbesondere unseren Heimatlandkreis und darüber hinaus die Region 10 im Rahmen unserer Möglichkeiten mit medizinischer Schutzausrüstung zu versorgen", sagten sie.

Auch die Verfügbarkeit von Desinfektionsmitteln konnte laut Landratsamt kurzfristig durch das persönliche Engagement des Vorsitzenden des ärztlichen Kreisverbandes, Stefan Skoruppa, sichergestellt werden. In Zusammenarbeit mit der St.-Johannis-Apotheke und der Schyren-Apotheke in Pfaffenhofen konnten zusätzliche Kapazitäten aufgetan werden, hieß es. Zudem habe es bereits mehrere Verteilaktionen aus den gelieferten Materialien des Freistaates Bayern gegeben. "Diese alleine konnten den Bedarf an medizinischer Schutzausrüstung jedoch nicht decken, weshalb der Landkreis Pfaffenhofen selbst tätig wurde. Der Landkreis arbeitet derzeit intensiv daran, auch den mittel- bis langfristigen Bedarf sicherzustellen", so die Behörde, die nochmals eindringlich darauf hinwies, dass Privatpersonen keinen Bedarf an medizinischer Schutzausrüstung anmelden können. Diese sei ausnahmslos den Gesundheitseinrichtungen vorbehalten. Entsprechende Anfragen könnten deshalb nicht berücksichtigt werden.

PK