Pfaffenhofen
CSU will geregelten Katzenschutz

Kreistagsfraktion spricht sich einstimmig für den Erlass einer landkreisweiten Verordnung ein

12.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:05 Uhr
Die große Menge an Fundkatzen bereiten Tierschützern Probleme. Die CSU setzt sich für eine Katzenschutzverordnung ein. −Foto: Bendisch

Pfaffenhofen (PK) Ein weiterer Schritt in Richtung Katzenschutz-Verordnung im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist getan: Einstimmig votierten am Mittwoch die Mitglieder der CSU-Kreistagsfraktion im Rahmen ihrer Fraktionssitzung für den Antrag auf Erlass einer Katzenschutz-Verordnung. Das teilt die Fraktion in einer Pressemitteilung mit.

Voraussichtlich im Oktober werde im Kreistag das Thema auf der Tagesordnung stehen und über die finanzielle Ausgestaltung debattiert. Das CSU-Gremium war sich laut der Mitteilung einig darüber, dass eine ungezügelte Vermehrung von Katzen zumindest in der Region nicht mehr hingenommen werden kann.

Aktuell bereiten dem Pfaffenhofener Tierheim aufgefundene und dann dort abgegeben Katzen große Unterbringungsprobleme. Zudem sind viele dieser Tiere erkrankt und müssen medizinisch versorgt werden. Der Landtagsabgeordnete Karl Straub und Manfred Russer, Sprecher der Bürgermeister im Landkreis Pfaffenhofen, machten sich unlängst selbst ein Bild der schier unerträglichen Lage vor Ort. Beide gehören auch dem Kreistag an. Dieser Besuch im Tierheim sei die Initialzündung gewesen, um so schnell wie möglich eine für alle Kommunen des Landkreises geltende Katzenschutz-Verordnung auf den Weg zu bringen, berichtet die CSU. Die detaillierte Ausgestaltung der Verordnung liege dann in der Verantwortung der zuständigen Kreisbehörde und beinhaltet in der Regel eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht. Beeindruckend: Nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes kann es ein Katzenpaar über einen Zeitraum von zehn Jahren rein rechnerisch auf mehr als 240 Millionen Nachkommen bringen.

"Langfristig haben die Gemeinden durch die Katzenschutz-Verordnung ein Mittel in der Hand, der Katzenflut wenigstens einigermaßen Herr zu werden", lassen sich Landrat Martin Wolf und Fraktionssprecher Reinhard Heinrich zitieren. Das Leid der Tiere durch Krankheiten oder Unterernährung würde sich deutlich reduzieren. Darüber hinaus, so Straub, profitiere auch der Artenschutz: "Insbesondere verwilderte Hauskatzen, die meist dazu gezwungen sind, ihren Nahrungsbedarf durch das Erbeuten von Kleintieren zu decken, sind ein großes Problem für unsere Vögel oder etwa auch Reptilien. "

Auch die Tierhalter profitierten laut Straub von der behördlichen Regelung. So könnten abgängige Katzen mit registrierter Mikrochip- oder Tätowierungs-Kennung schneller ihrem Besitzer zugeordnet werden. "Die Regelung der Einzelheiten wird von Fachleuten geprüft. Ich bin zuversichtlich, dass wir hier im Landkreis Pfaffenhofen noch vor Jahresende zu einer für alle Beteiligten zufriedenstellenden Verordnungslösung kommen."