Manching
Bürgerwehr hat's schwer

12.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:53 Uhr

Manching (rs) Sie wollten angeblich für Sicherheit und Ordnung sorgen, doch jetzt haben sie selbst Ärger mit den professionellen Ordnungshütern: In der Nacht zum Sonntag gegen 2 Uhr wurde der Ingolstädter Polizei gemeldet, dass auf einem Parkplatz in der Geisenfelder Straße in Manching zwei Männer mit einer Schusswaffe hantieren würden.

Mehrere Streifenwagenbesatzungen rückten sofort aus und trafen vor Ort auf einen 28-jährigen und einen 43-jährigen Manchinger. In unmittelbarer Nähe fanden die Beamten eine Schreckschusswaffe, ein leeres Schulterholster sowie ein Jagdmesser.

Wie die beiden laut Polizei stark angetrunkenen Männer erklärten, hatte zunächst der 28-Jährige die Schreckschusspistole bei sich, während sich der 43-Jährige mit dem Messer ausgerüstet hatte. Als die beiden Männer die näher kommenden Polizeifahrzeuge sahen, legten sie ihre Ausrüstung lieber ab. Der 28-Jährige gab auf Nachfragen der Polizisten hin an, dass er mit der Schreckschusspistole in Manching "Streife gehen" wollte, um für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Für diesen "Bürgerwehr"-Einsatz hatte er sich offensichtlich gehörig Mut angetrunken: Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von knapp 1,2 Promille, so die Polizei. Sein 43-jähriger Begleiter erreichte knapp 1,3 Promille. Die Schreckschusspistole und das Jagdmesser wurden durch die Polizeibeamten sichergestellt. Den für das Führen der Schreckschusspistole erforderlichen "kleinen Waffenschein" konnte der 28-Jährige nicht nachweisen. Ihn erwartet nun eine Strafanzeige wegen einem Verstoß gegen das Waffengesetz. Da das Jagdmesser eine Klingenlänge von über zwölf Zentimetern aufwies, wird auch gegen den 43-Jährigen wegen einer Ordnungswidrigkeit nach dem Waffengesetz ermittelt.