Manching
Bewährtes erhalten und Neues wagen

24. Gewerbemesse Manching eröffnet - Parallel dazu viele Angebote auf der umweltkonkret

03.05.2019 | Stand 23.09.2023, 6:51 Uhr
Ungewöhnlich viele Besucher schlenderten schon kurz nach der Eröffnung über die Gewerbemesse am Barthelmarktgelände. −Foto: Schmidtner

Manching (DK) Gewerbemesse, Gartenschau und Fachmesse zu Nachhaltigkeit, Energiewende und Digitalisierung: An diesem Wochenende ist am Barthelmarktgelände in Oberstimm noch viel geboten.

Nach dem Auftakt zur Fachmesse umweltkonkret (Bericht unten) wurde am Freitag die 24. Auflage der parallel laufenden Gewerbemesse Manching eröffnet. Knapp 300 Aussteller präsentieren sich bei freiem Eintritt in den großen Hallen sowie auf dem Freigelände. Fahrgeschäfte, ein Kinderprogramm und ein Bierzelt runden das Angebot ab.

"Das Bewährte erhalten und Neues wagen" lautet das Motto von Organisator Walter Schauß. Wie Manchings Bürgermeister Herbert Nerb zum Auftakt sagte, sei die Gewerbemesse nicht nur ein Forum zur Präsentation, sondern auch ein Ort der Kommunikation. Die Wirtschaft könne sich von ihrer besten Seite präsentieren und ihre Standortverbundenheit zum Ausdruck bringen.

Die Festrede hielt der ehemalige bayerische Umweltminister Marcel Huber. Er sprach von der fast schon inflationären Verwendung des facettenreichen Begriffs Nachhaltigkeit. "Aber es hat sich schon was verändert", sagte Huber im Rückblick und nannte als Beispiele den Einsatz regenerativer Energien oder das Verbot von FCKW-haltigen Produkten, um den Kohlendioxidausstoß zu verringern. Als "sportlich" bezeichnete er den geplanten Ausstieg aus der Kernenergie, da ja der Strom durch regenerative Energien erzeugt werden soll. "Aber: Keine Energieform ohne Nachteil. " Wichtig sei, bei der Nachhaltigkeit hier zu Lande "die Trias Umweltverträglichkeit, Versorgungssicherheit und Finanzierbarkeit" nicht aus den Augen zu verlieren.

"Wenn man es der Welt nicht zeigt, dass es geht, wird nichts passieren", erklärte Huber eingangs der anschließenden Diskussion zur Energiewende in der Region. "Aber es geht nicht alles über dezentrale Windräder", sagte er angesichts des enormen Bedarfs der bayerischen Industrie, sondern nur über einen Energieverbund. Eichstätts Landrat Anton Knapp betonte, dass die Fotovoltaik aufs Dach und nicht in die Landschaft gehören. Umweltreferent Rupert Ebner stellte heraus, dass Ingolstadt das Ziel habe, klimaneutral zu werden. Und das Getreide von den Äckern sollten die Menschen als Brot essen und nicht an Schweine verfüttern, forderte Ebner, der auch Schatzmeister von Slow Food Deutschland ist. Für einen breiten gesellschaftlichen Dialog zur Energiewende sprach sich THI-Professor Uwe Holzhammer aus.

An diesem Wochenende sind weitere Diskussionen und Vorträge geplant. Am Samstag geht es ab 11 Uhr um Digitalisierung, am Sonntag um die regionale Kreislaufwirtschaft. Das detaillierte Programm steht unter www. umweltkonkret. de. Zum ersten Mal organisiert das Kommunalunternehmen Strukturentwicklung Landkreis Pfaffenhofen (KUS) in diesem Jahr einen Gründerstand auf der Gewerbemesse. Acht Jungunternehmen aus dem gesamten Landkreis präsentieren dort ihre Geschäftsideen und erhalten damit die Möglichkeit, sich vom KUS unterstützt einem breiten Publikum zu präsentieren. Gleichzeitig soll die Vielfalt und das Potenzial der unternehmerischen Gründerleistung im Landkreis sichtbar gemacht werden. Auch die Stadt Ingolstadt und der Markt Manching sowie einige Firmen wie die MEWA oder die GSB sind mit von der Partie.

Doch auch die Gewerbemesse lockt mit zahlreichen Attraktionen: Oldtimermarkt, Bikertreffen, Lebend-Kicker, Schach, Tischtennis, Kochvorführungen, Augendruckmessungen und vieles mehr erwartet die Besucher dort.

Bernhard Pehl