Manching
Besucherzahl sollen nicht weiter absinken

Zweckverband des Kelten- und Römermuseums in Manching blickt auf vergangenes Jahr zurück

12.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:42 Uhr

Manching (PK) Bei der jüngsten Sitzung des Zweckverbands des Kelten- und Römermuseums Manching (KRM) hat sich der neue Museumsleiter Tobias Esch noch einmal kurz vorgestellt. Wichtige Themen waren "Die Rückkehr der Römerschiffe" nächste Woche, die Finanzen des Museums und die sinkenden Besucherzahlen.

Für den neuen Museumsleiter Tobias Esch war es die erste Sitzung des Zweckverbands. Der 43-Jährige sagte zunächst einige Worte über sich selbst und stellte später die umfangreichen Aktivitäten im vergangenen Jahr vor und bot einen Ausblick auf die nächsten Monate.

Doch zunächst beschäftigte sich die Runde mit der Jahresrechnung des KRM aus dem Jahr 2017. Landrat Martin Wolf stellte fest, dass das Museum knapp 900000 Euro für den jährlichen Unterhalt benötige. Den Löwenanteil der Finanzierung tragen der Markt Manching (230000 Euro) sowie der Landkreis und der Bezirk (je 125000 Euro). Bei den Ausgaben schlagen erwartungsgemäß die Personalkosten mit gut 450000 Euro am stärksten zu Buche. Landrat Wolf mahnte beim Blick auf die Kosten zu einem sorgsamen Umgang mit Steuergeld.

Etwas Sorge bereitet ihm offenbar die Entwicklung bei den Besucherzahlen. 2017 kamen 13233 Besucher, das ist ein Negativrekord seit der Eröffnung 2006. Von den Zahlen aus dem Rekordjahr 2007 mit mehr als 30000 Besuchern ist das Museum weit entfernt. "Wir dürfen nicht noch weiter absinken", betonte Wolf. Auch an den neuen Leiter Esch gewandt, forderte er, das Museum "als Besonderheit in der Region" stärker zum Ausdruck zu bringen.

Bezirkstagspräsident Josef Mederer ergänzte, dass man nur mit den Sonderausstellungen Impulse setzen könne. Mit der Dauerausstellung gelingt das nach gut zehn Jahren nicht mehr ("Niemand wird drei Mal in die gleiche Dauerausstellung gehen - es ändert sich ja nichts.") Er verwies zudem darauf, dass laut dem Bericht von Esch 111 Anfragen nach Führungen abgelehnt werden mussten. Der Grund waren personelle Auslastung und Terminüberschneidungen. Bei einer durchschnittlichen Teilnehmerzahl von 18 Personen, wären das unter dem Strich immerhin rund 2000 Besucher mehr gewesen. Esch verwies außerdem darauf, dass Teilnehmer an Führungen und Werkstattprogrammen 60 Prozent der Besucherzahlen ausmachen. Das unterstreiche die hohe Bedeutung der Museumspädagogik, sagte er.

Das Gremium gab Esch nun den Auftrag mit, einen Weg zu finden, dass nicht mehr so viele Anfragen abgelehnt werden müssen, gleichwohl den Verantwortlichen bewusst ist, dass es nicht leicht sein werde. Manchings Bürgermeister Herbert Nerb etwa schlug vor, mit ehrenamtlichen Kräften zu arbeiten. Trotz der sinkenden Besucherzahlen der vergangenen Jahre äußerten sich die Verantwortlichen zuversichtlich, mit Museumsleiter Esch und dem engagierten Keltisch-Römischen Freundeskreis zusammen ein gutes Konzept für die Zukunft entwickeln zu können.

Ein Höhepunkt des Jahres steht bereits nächste Woche bevor. Zwei Nachbauten der Oberstimmer Römerschiffe werden von 18. bis 21. Juli in Manching und Ingolstadt gastieren. Vor allem am Donnerstag, 19. Juli, am großen Braunweiher (Nähe Haus Feilenmoos) und am Freitag, 20. Juli, an der Paarterrasse Manching werden interessierte Bürger auf ihre Kosten kommen.

Markus Meßner