Pfaffenhofen
"Beste Perspektiven im ländlichen Raum"

Referenten bieten beim vierten Tourismustag des Kommunalunternehmens Strukturentwicklung interessante Anregungen

25.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:36 Uhr
Tourismusexperten für den Landkreis: Andreas Regensburger vom KUS (von links), die drei Referenten Detlef Jarosch, Frank Hütten, Ernst Miglbauer sowie KUS-Chef Johannes Hofner und Pfaffenhofens Landrat Martin Wolf. −Foto: A.Ermert

Pfaffenhofen (era) Auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel: So beurteilt Andreas Regensburger vom Kommunalunternehmen Strukturentwicklung (KUS) die touristische Zukunft des Landkreises Pfaffenhofen. Etwa 80 Teilnehmer nutzten den vierten Tourismustag des KUS am Montagabend im Hotel Alea , um sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren.

"Neben der Wissensvermittlung durch die drei Referenten stand für uns an diesem Abend vor allem das Netzwerk der einzelnen Teilnehmer im Vordergrund", sagte Regensburger. Das Interesse war groß, was die große Resonanz der Teilnehmer aus Gastronomie, Hotels, Vertretern der Gemeinden, auch aus Nachbarregionen und Tourisverbänden bewies.

Laut Landrat Martin Wolf (CSU) ist die Region zu einem Tourismusgebiet geworden, es gibt immer mehr Langzeiturlauber, und daher sei ein Unternehmen wie KUS wichtig, das sich um Freizeit- und Erholungsangebote kümmert. Der Landkreis habe viel zu bieten, Kultur und Geschichte, viele Veranstaltungen und hervorragende Gaststätten und Übernachtungsbetriebe.

"Tourismusentwicklung im ländlichen Raum" war das Thema von Detlef Jarosch, Bereichsleiter von Projekt M, der den Tourismus als einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor und Garant für Lebensqualität von Bürgern und Gästen gleichermaßen bezeichnet. "Natur und Gesundheit stehen in unserer Gesellschaft ganz oben und bieten ein enormes Potenzial, gerade im ländlichen Bereich", sagte er. Das Interesse an Natur- und Aktivtourismus, gerade auch an Kulturveranstaltungen sein in Deutschland hoch und es werde am Urlaubsort ein großes Angebot gefordert. Das Potenzial müsse in der Region gut genutzt werden, man müsse sich positionieren, ein starkes Image aufbauen und die Infrastruktur entsprechend anpassen, nicht kleinteilig denken, sondern professionell handeln.

Tourismus im ländlichen Bereich biete allerdings beste Perspektiven mit Wassersport, Gesunderhaltung, regionaler Kulinarik, ländlicher Kultur, Wandern und Radfahren, Naturerlebnissen und Erholung - wenn die Infrastruktur passt. Man müsse sich leicht und umfassend informieren können, ebenso wichtig wie Netzwerke und Kooperation unter den Anbietern. Das alles führe zu nachhaltiger Entwicklung und zur Zufriedenheit der Gäste, erklärte Jarosch.

Ernst Miglbauer von der Straegieagentur Invent ist Mitglied des Fachausschusses Tourismus des Allgemeinden Deutschen Fahrradclubs. Er sprach über das Thema "Angebote und Entwicklungen zum Radtourismus", ein Thema, dass derzeit im Landkreis brandaktuell ist.

Miglbauer ging auf Trends und Entwicklungen ein: "Es muss eine passende Angebots- und Nachfrage-Kombination geboten sein", forderte er und stellte die Anforderungen an den Radtourismus sowie die Kriterien an radfreundliche Gastbetriebe vor. Wer hört, dass 76 Prozent der Deutschen Radfahren und der Fokus auf Kurzurlauben und Radausflügen liegt, um Landschaft und Kultur, Geselligkeit und Gastronomie zu erleben, weiß auch um die Notwendigkeit der entsprechenden Angebote.

Wichtig sei vor allem eine klare Routenstruktur mit markierten Problemstellen und Werkstätten. Außerdem spielten heutzutage digitale Informationsmöglichkeiten eine große Rolle.

Als nächster Referent stellte Rechtsanwalt Frank Hütten die neue Datenschutzgrundverordnung vor, die seit 25. Mai dieses Jahres in Kraft getreten ist. Er informierte über Änderungen und was zu tun ist. Ein Thema, dass zu viel Verunsicherung führt, was auch die zahlreichen Fragen an den Referenten zeigten.

Grundsätzlich ist die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten verboten, soweit nicht eine ausdrückliche Erlaubnis vorliegt. "Die ausdrückliche Einwilligung ihrer Kunden ist die sicherste Variante und damit der beste Schutz vor Problemen", sagte der Rechtsanwalt in seinem Vortrag. Der Kunde habe ein Recht auf Informationen, auf Berichtigung und Löschung seiner Daten, es gebe aber viele "abers" zu jedem Punkt. Wer sich unsicher ist, finde in einer Broschüre zur Datenschutzgrundverordnung, die es in jeder Buchhandlung gebe, die nötige Hilfe, erklärte Hütten.