Pfaffenhofen
Begegnungen am Gartenzaun

Auf einer 150-Kilometer-Wanderung will der Landtagsabgeordnete Johannes Becher den Landkreis besser kennenlernen

01.08.2019 | Stand 02.12.2020, 13:22 Uhr
Johannes Becher geht auf Wandertour. −Foto: Herchenbach

Pfaffenhofen (ahh) Einen Grünen zieht's ins Grüne: Mit Wanderschuhen und Rucksack macht sich am Sonntag der Landtagsabgeordnete Johannes Becher auf eine siebentätige Wanderung durch den Landkreis.

150 Kilometer durch 16 Gemeinden mit 25 Stationen wird er auf seiner "Grünes-Gold-Tour" bewältigen - Mitwanderer sind herzlich willkommen.

Becher, der für die Grünen die Landkreise Freising und Pfaffenhofen betreut, möchte "kein Politiker sein, der sich nur im Wahlkampf blicken lässt". Er will die Menschen in der Region kennenlernen. Und das, so seine Erfahrung, funktioniert am besten zu Fuß. Bereits im vergangenen Jahr ist Becher durch den Landkreis Freising gewandert. "Ich habe wahnsinnig viel dazu gelernt", sagt der Jurist. Es seien die unmittelbaren Begegnungen am Gartenzaun, die ihn nachhaltig beeindruckt hätten.

Im Landtag ist Becher für die Grünen unter anderem zuständig für frühkindliche Bildung und kommunale Fragen wie diese: Was kann man machen, um den Ortskern zu beleben? Ein Paradebeispiel ist für ihn der Dorfladen in Kranzberg, ein beliebter Treffpunkt. "Ich war eine Dreiviertelstunde drin und habe alles Relevante über Kranzberg erfahren", sagt Becher. Das Erfolgsgeheimnis: Der Gemeinderat habe der Versuchung widerstanden, einen großen Supermarkt am Ortsrand anzusiedeln.

Ziemlich sportlich startet der 31-Jährige am Sonntag um 5.45 Uhr in Moosburg, um nach 35 Kilometern abends in Rudelzhausen die Landkreisgrenze zu erreichen. Der Montag und Dienstag steht dann ganz im Zeichen des "Grünen Golds": Becher besucht das Hopfenforschungszentrum in Hüll, schaut sich in Haushausen einen Bio-Hopfenhof an ("Das ist ja nicht so einfach"), um sich dann abends in Wolnzach mit Hopfenpflanzern zu treffen. Am Dienstag freut er sich in Eschelbach auf die amtierende Hopfenkönigin Kathi Maier, die bestimmt viel zu erzählen habe. Becher: "Ich möchte was lernen über die Holledau. " Am Mittwoch besucht der eine Kita in Geisenfeld, trifft in Manching die PFC-Bürgerinitiative und lässt sich in Ebenhausen-Werk über die Ortsteilentwicklung informieren. Am Donnerstag diskutiert er in Reichertshofen am Beispiel des Logistikzentrums, das sich auf 95000 Quadratmeter ausdehnt, das Thema Flächenverbrauch, den die gesetzlich Grünen auf fünf Hektar pro Tag begrenzen wollen. Die ökologische Kehrtwende von Ministerpräsidenten Markus Söder sieht Becher kritisch: "Das ist alte CSU-Strategie: Wenn sie etwas nicht verhindern können, dann setzen sie sich an die Spitze der Bewegung. " Abends um 19 Uhr haben dann die Pfaffenhofener die Gelegenheit, Becher auf dem Hauptplatz am Stadtstrand zu treffen. Er werd da sein, verspricht er, "ich wandere bei jedem Wetter". Nachfragen will er am Samstag nach einem Besuch der Scheyerer Brauerei im Reichertshausener Biokammerl, ob sich denn das Volksbegehren gegen das Bienensterben auf den Konsum von Bio-Lebensmitteln ausgewirkt hat. Ganz entspannt wird sich Becher dann am Sonntagnachmittag in Freising ins Schlauchboot setzen und sich zurück nach Moosburg treiben lassen.