Gerolsbach - "Gerolsbach nachhaltig gestalten durch eine zukunftsorientierte Politik", so begrüßte Wilhelm Reim die Teilnehmer des Vortrags "Kommunalpolitik - ja bitte".
Als Redner war der Sprecher für kommunale Fragen und frühkindliche Bildung von Bündnis 90/Die Grünen im bayrischen Landtag, Johannes Becher, gefunden worden und dieser zeigte die Aufgaben und Möglichkeiten einer Gemeinde auf, unter Berücksichtigung der Herausforderungen. "Nur einen Acker für zehn Euro zu kaufen und für beispielsweise 400 Euro zu verkaufen sieht nach einem tollen Geschäft aus. Aber dann muss man auch für Kindergärten, Schulen, Straßen, Wasser und Abwasser sogen. Das kostet wieder Geld. " So wurden die Aufgaben von Kommunen von freiwilligen Aufgaben, beispielsweise kulturelle Aktivitäten wie vhs und Bücherei, Sportanlagen und Grünanlagen, genauso angesprochen, wie die Pflichtaufgaben, darunter Abwasserbeseitigung, allgemeinbildende Schulen, Bauleitplanung, wie auch die Weisungsaufgaben, darunter Meldewesen und Gewerberecht. Genauso kritisch wurden die Einnahmen von Gemeinden, wie Grund-, Gewerbesteuern, Zuweisungen und Gebühren mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen betrachtet.
Dennoch war die Veranstaltung ein deutlicher Aufruf sich mehr in die Gemeindepolitik einzubringen, da die Möglichkeiten der Gestaltung sehr hoch sind, nicht nur im Gemeinderat. "Die Menschen vor Ort bestimmen über die Zukunft einer Gemeinde und dies bestimmt über unser gesamtes Zusammenleben. " Dass Gemeindepolitik nichts mit Parteien zu tun hat, zeigte er an Beispielen, wie dem Grünen Bürgermeister Florian Questel aus dem Landkreis Bayreuth, der mit über 70 Prozent gewählt wurde - in einem Ort, der bis jetzt bei Landtags- oder Bundestagswahlen unter zehn Prozent lag. Für Gerolsbach freut sich Johannes Becher über die grüne Liste und die Ideen, "welche somit in die Lokalpolitik einfließen".
PK
