Manching
Auftritte mit dem Hochrad

Drei Manchinger Originale sorgten ab 1980 für Furore - Radltouren als Massenbewegung

25.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:06 Uhr
Stolz präsentierten sich vor vier Jahrzehnten die Manchinger Radlerbuam mit ihren Hochrädern. −Foto: Schmidtner

Manching - Vor 40 Jahren waren die Radlerbuam in Manching in jeglicher Hinsicht ein Begriff.

Neben Radltouren - nicht nur rund um Manching, sondern auch weit über die bayerischen Landesgrenzen hinaus - standen bei den drei Original-Manchingern Edmund Zäuner, Josef Reiter und Reinhard Nahrhaft Spaß, Humor und Freude an oberster Stelle.

Legendär war bei den drei unverwüstlichen Ortsbekannten nicht nur die durchgeführten Radtouren, an denen sich oft Hunderte mit ihren Drahteseln beteiligten, sondern auch der beliebte Radlerball in der Faschingszeit in Manchings Gaststätten, der durch die vielen originellen humoristischen Einlagen aus dem üblichen Rahmen fiel.

Edmund Zäuner, in seiner Heimat nur als Bob bekannt und Reinhard Nahrhaft erinnern sich noch gut an die alten Zeiten, als sich zu einer Radltour über 300 Pedalritter einfanden, um bei einer deftigen Brotzeit, die im Unkostenbeitrag von fünf Mark enthalten war, die Umgebung zu erkundeten. Zäuner, Reiter und Nahrhaft radelten übrigens bei jedem Wetter täglich und das ganze Jahr in die Arbeit - von Manching nach Ingolstadt zu Audi. Dabei legte Zäuner in 16 Jahren rund 100000 Kilometer zurück.

Der Spaß auf dem Radl gipfelte für die drei Hobbytüftler 1980 in der verrückten Idee, Hochräder zu bauen. In über 300 Arbeitsstunden entstanden in einer Schlosserwerkstatt in Manching in mühevoller Handarbeit drei Drahtrösser "Modell 1980". Eine besondere Schwierigkeit, so erinnern sich Nahrhaft und Zäuner, war das Einspeichen des rund 1,30 Meter große Vorderrades. "Irgendwie haben wir es geschafft und konnten beim Manchinger Volksfest, am Altennachmittag und bei Faschingsbällen zur Freude der Besucher auftreten. "

Stolz sind die noch lebenden Zäuner und Nahrhaft - Radlerkamerad Reiter ist 2017 verstorben - , dass sie diesen eigentlich nur losen Verbund damals ohne viel Vereinsmeierei auf den Weg gebrachte haben. Ab 1984 entwickelten sich die Radltouren fasst zu einem Massenevent, dem Trio wurde das Organisieren zu viel. So wurden unter dem Namen "K. K. K. Kunst, Kultur, Kulinarisches" über 36 bis zu fünf Tage lange Fahrradausflüge unternommen, unter der Leitung von Sepp Mayerhofer. Geradelt wurde nach Aschaffenburg, an den Chiemsee, an den Bodensee, nach Berchtesgaden und bis in die Schweiz und Österreich.

smd