Pfaffenhofen
Wenig Pflege, viele Bienen

Ein Garten, der nicht arbeitsintensiv, aber trotzdem insektenfreundlich ist und Kindern Platz bietet

17.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:26 Uhr
Räder auf der Wiese schlagen ist das Schönste für die Kinder der Familie Jarosch. −Foto: Csapó

Pfaffenhofen (PK) "Das Tollste an unserem Garten ist, dass wir Platz haben, um Räder auf der Wiese zu schlagen", meint Annika Jarosch, acht Jahre alt.

Das war ihren Eltern, Margit und Martin Jarosch, 47 und 54 Jahre alt, bei der Gestaltung ihres Gartens auch am wichtigsten: Dass die Kinder eine Fläche zum Toben haben. Prämisse war, dass der Garten dabei trotzdem ansehnlich ist und eine möglichst große Pflanzenvielfalt bietet.

Für die Kinder ist viel Platz auf der Rasenfläche, sogar einen kleinen Hausspielplatz gibt es mit Nestkorbschaukel und Holzpferd. Der Weg zum Rasen führt von der Terrasse hinab durch viele kleine Beete. Für die Kinder Philipp, Simona und Annika Jarosch gibt es ein Gemüse-Hochbeet, in dem sie sich ausprobieren dürfen. Dort haben sie zum Beispiel Radieschen und Kohlrabi angebaut.

2014 hat Mario Dietrich den Garten für die Familie Jarosch angelegt. "Wir wollten einmal in einen professionellen Gärtner investieren, damit der Garten richtig angesetzt ist", erzählen Margit und Martin Jarosch. Jetzt erledigen sie Arbeiten im Garten selbst, nur die Obstbäume haben sie professionell kürzen lassen. Beide Elternteile sind voll berufstätig, die drei Kinder haben viele Hobbies, sind im Sport und machen Musik - für den Garten bleibt da wenig Zeit.

Deshalb sollte dieser möglichst pflegeleicht sein. Aber noch etwas war für die Bepflanzung wichtig: Philipp, zehn Jahre alt, weiß, was an ihrem Garten besonders ist: "Wir haben sehr viele Bienen hier", denn die Bepflanzung ist insektenfreundlich gewählt. Für Bienen sind offene Blüten besonders wichtig, damit sie an den Nektar kommen. Stadtgärtner Mario Dietrich nennt einige Pflanzen, bei denen es sowohl gefüllte als auch offene Blüten gibt. Bei Stauden zum Beispiel sei die Pfingstrose auch mit einfachen, bienenfreundlichen und nicht nur mit gefüllten Blüten erhältlich. Bei Sträuchern gilt dasselbe für Bauernjasmin, bei Bäumen ist es die Vogel-Kirsche, die beide Varianten bietet. In den Terrassenbeeten befinden sich vor allem wärmeliebende Pflanzen: Die brauchen wenig Pflege, wenig Wasser und werden gerne angeflogen. Mario Dietrich hat bei den Jaroschs zum Beispiel Bergminze, Teppich-Myrten-Aster, Prachtkerze, Skabiose oder Thymian gewählt.

Um den Aufwand für die Pflege möglichst gering zu halten, sind die Beete abgegrenzt. Dietrich meint: "Die Abgrenzung ist vorteilhaft, weil Wurzelunkräuter aus der anstehenden Wiese nicht in das Beet wachsen können. Im Beet wachsen dann nur die Pflanzen, die man dort auch eingepflanzt hat. " Man müsse sich dann nur noch um das Unkraut kümmern, das der Wind als Samen in die Beete eintrage.

Und Dietrich glaubt: "Die Abgrenzung hat auch einen psychologischen Vortei. Die Arbeit erscheint im Kopf nicht so uferlos, man gibt sich schneller mal einer Ruck und kümmert sich um das Beet. "
 

Laura Csapó