Steinkirchen
Anton Lönner gestorben

28.03.2019 | Stand 02.12.2020, 14:19 Uhr
Mit Mütze und Kamera: So kannte man Anton Lönner im ganzen südlichen Landkreis. Unser Foto entstand 2015, als er auf volle 50 Jahre Einsatz als Lokalreporter zurückblickte. −Foto: PK-Archiv/Kraus

Steinkirchen (rs) Die Redaktion des Pfaffenhofener Kurier trauert um ihren dienstältesten freien Mitarbeiter: Im Alter von 81 Jahren verstarb am Donnerstag Anton Lönner aus Steinkirchen.

Der Lönner Toni berichtete seit 53 Jahren aus seiner Heimatgemeinde und dem südlichen Landkreis für unsere Zeitung, bis er nach einer Erkrankung Notizblock und Kamera aus der Hand legen musste.

1965 lieferte Toni Lönner seinen ersten Artikel bei der Heimatzeitung ab: Bei der Hauptversammlung der SpVgg Steinkirchen, deren Gründungsmitglied er war, wurde er als frisch gewählter Kassier vom Vorsitzenden beauftragt, einen Bericht über die Versammlung zu verfassen. Und weil das gut klappte, wurde Toni Lönner vom Vorstand angehalten, auch weiterhin über die Aktivitäten der SpVgg zu berichten. Dass dieser Verein dank des fleißigen Berichterstatters immer öfters in der Zeitung stand, blieb auch den Verantwortlichen der anderen örtlichen Vereine nicht verborgen. Bald wurde Toni Lönner gebeten, doch auch über die Schützen, die Feuerwehr, den Burschenverein oder den Krieger- und Soldatenverein zu schreiben. Und die Aufgaben für den emsigen Lokalreporter wurden immer mehr und immer vielfältiger. Über Fußballspiele berichtete Lönner ebenso wie über die vom OCV Steinkirchen organisierten Faschingszüge durchs obere Ilmtal. Während er sich anfangs rein auf das Verfassen von Lokalberichten konzentrierte, die er viele Jahre lang bis zum Umstieg auf den PC auf seiner 1960 erworbenen Olympia-Schreibmaschine tippte, kam in den 1980er Jahren auch die Fotografie dazu: Toni Lönner erwarb seine erste Kamera und erwies sich schnell als talentierter Fotoreporter. Im Fokus seiner Arbeit standen in erster Linie die örtlichen Vereine, über die er im Lauf der Jahrzehnte Tausende von Artikeln verfasste. Aber auch über festliche Ereignisse, Reisen mit der Pfarrei, Faschingsbälle oder runde Geburtstage von Gemeindebürgern berichtete er regelmäßig. Das schönste Erlebnis als Reporter war für ihn, wie er gerne erzählte, dass er auch über den 100. Geburtstag seines Vaters schreiben durfte. Eine Leidenschaft von Toni Lönner waren lokalgeschichtliche Themen. Hier verfügte er über ein enormes Wissen und einen großen Fundus an historischen Unterlagen. Und eine weitere große Leidenschaft war der FC Bayern, dessen Ehrenmitglied er seit 2016 war. Unter den fast 300000 Mitgliedern hatte Lönner die Nummer 43.

Lönner war in Steinkirchen zunächst ehrenamtlicher Gemeindeschreiber, von 1972 bis 1975, bis Steinkirchen nach Reichertshausen eingemeindet wurde, war er Bürgermeister des Ortes. Dann wechselte er als Mitarbeiter ins Reichertshausener Rathaus. Er war verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und war stolz auf sieben Enkel. Der Trauergottesdienst findet am Dienstag, 2. April, um 14.30 Uhr in Steinkirchen statt. Anschließend ist die Beerdigung.