Geisenfeld
Andalusisches Flair

Gelungener Flamencoabend am Samstagabend im Geisenfelder Rathaussaal

19.05.2019 | Stand 23.09.2023, 7:04 Uhr
Zeigte ihr Können beim Flamencoabend in Geisenfeld: Daniela Maria Hamm. −Foto: A.Ermert

Geisenfeld (PK) "Brisa Caliente Del Sur" ist die warme Brise aus dem Süden und die wehte am Samstgabend im Geisenfelder Rathaussaal sehr angenehm und unterhaltsam.

Die vier Musiker dieser Gruppe brachten südspanisches Flair auf die Bühne, erzählten von den Menschen und Mythen aus dieser Gegend und nahmen ihre Zuhörer mit auf eine musikalische Reise durch die Welt des Flamencos. Dieser Tanz wurde von der Unesco 2010 zu immateriellen Weltkulturerbe erklärt.

Claudia Asensio Paniagua begeisterte sowohl mit ihrer schönen rauchigen Stimme, die mitreißend, sehr betörend und lockend sein konnte, als auch mit ihren temperamentvollen Flamenco-Tanzeinlagen. Ebenso faszinierend wie das tänzerische Können von Daniela Maria Hamm waren die stolze Körperhaltung, das Sprechen der Hände und die flinke Beinarbeit, die durch das Klacken der Schuhe den Rhythmus des Flamencos noch hervorhob.

Neben dem Gesang gehört zum Flamenco die musikalische Begleitung an der Gitarre, die der Chef der Gruppe Ecki Kurth hervorragend spielte und auch das Cajon-Spiel von Andy Hermann passte großartig dazu. Es wurde nur spanisch gesungen, man fühlte sich wirklich in den Urlaub mitgenommen - doch die Musiker sind alle Deutsche, was kaum zu glauben ist, so authentisch war ihre Show.

Die Besucher hörten andalusische Volkslieder und Flamencos, die aus der traditionellen spanischen Musik kommen und mit viel Gefühl von Einsamkeit, Zweisamkeit und absoluter Lebensfreude, aber auch von tiefer Traurigkeit erzählten. Sehr berührend, aber auch sehr unterhaltsam.

"Wer sagt, dass der Flamenco längst zum alten Eisen gehört, hat nicht recht", erklärte Ecki Kurth. "Denn er hat viel neue Einflüsse bekommen aus den umliegenden Ländern. " Auch keltische Musik hat sich mit dem Flamenco vermischt.

Brisa Caliente Del Sur war aber musikalisch nicht nur in Andalusien unterwegs, sie nahmen ihre Zuhörer auch mit nach Amerika und spielten unter anderem den argentinischen Tango "Volver", den Penelope Cruz im gleichnamigen Film von Pedro Almodovar tanzte.

Jede Stadt in Andalusien hat ihren eigenen Tango, der immer freitags teils von morgens bis abends auf Marktplätzen und Gaststätten getanzt wird. Das erfuhr das Publikum im Geisenfelder Rathaussaal so ganz nebenbei.

Ein sehr gelungener Abend mit Flamencos, traditionellen Tangos und Tango Nuevo wurde den Zuhörern geboten, die nach der ersten Zugabe immer noch nicht genug hatten und bei der absolut letzten Zugabe zum rhythmischen Mitklatschen aufgefordert wurden - und man kann sagen, auch das war sehr gekonnt.

Anna Ermert