Geisenfeld
Alle drei Kinder außer Lebensgefahr

Kripo: Technischer Defekt an Wäschetrockner mutmaßliche Brandursache

18.01.2021 | Stand 22.01.2021, 3:33 Uhr
Rund 80 Feuerwehrleute, davon 35 von der Geisenfelder Stützpunktwehr, waren am frühen Sonntagmorgen bei dem Hausbrand im Ilmgrund im Einsatz. −Foto: Michael Schmelzer

Geisenfeld - Die drei Kinder, die bei dem Brand in der Nacht zum Sonntag schwere Rauchgasverletzungen erlitten haben, sind nach Angaben ihrer Mutter außer Lebensgefahr. Dies konnte am Montagnachmittag Bürgermeister Paul Weber vermelden. Als Brandursache, so die Polizei, gehe man von einem technischen Defekt an einem Wäschetrockner aus.

Polizei und Feuerwehr gaben am Montag nähere Details zu dem Brand bekannt, bei dem das alte Wohnhaus am Ilmgrund komplett zerstört wurde. Als das Feuer im oberen Bereich ausbrach, befanden sich sechs Personen in dem Gebäude: eine 23-Jährige mit ihren drei Kindern - vier, fünf und sechs Jahre alt - sowie die 51-jährige Schwiegermutter der jungen Frau und die 83-jährige Mutter der 51-Jährigen.

Während sich die auf den Rollstuhl angewiesene Seniorin im Erdgeschoss aufgehalten habe, hätten die anderen fünf Personen im Obergeschoss geschlafen. Anders als zunächst dargestellt, mussten die drei Kinder nicht von der Feuerwehr aus den Flammen gerettet werden. Die 23-Jährige und ihre Schwiegermutter hatten die zwei Buben und das Mädchen bereits vor Eintreffen der Feuerwehr - offenbar gerade noch rechtzeitig - aus dem brennenden Obergeschoss holen und sie ins Erdgeschoss bringen können. Hier wurden die Kinder dann von der Feuerwehr geborgen und aufgrund ihrer Rauchgas-Vergiftung in verschiedene Spezialkliniken eingeliefert.

Dem vierjährigen Buben und seiner fünfjährigen Schwester ging es bereits im Laufe des Sonntags wieder besser. Am Montagnachmittag war dann auch der Sechsjährige außer Lebensgefahr - dank einer Sauerstofftherapie in einer speziellen Druckkammer.

Brandermittler der Kripo machten sich noch am Sonntag und dann nochmals am Montagvormittag ein genaueres Bild vor Ort. Nach Mitteilung von Polizeisprecher Andreas Aichele ergaben sich dabei "keine Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung". Als Brandursache gehe man von einem technischen Defekt an einem Wäschetrockner im Obergeschoss des Gebäudes aus.

Von den drei Frauen, die leichtere Rauchvergiftungen erlitten hatten, war am Montagnachmittag keine mehr in stationärer Behandlung. Laut Bürgermeister Paul Weber sind sie vorübergehend bei Freunden untergekommen. Die Stadtverwaltung prüfe derzeit die Verfügbarkeit einer infrage kommenden Unterkunft, die der Familie als dauerhafte Bleibe dienen kann. Was Bekleidung und sonstige Dinge des täglichen Lebens angeht, so hätten nicht nur zahlreiche Bürger, das BRK sowie der Verein "Familien in Not" ihre Hilfe angeboten, sondern auch der Geisenfelder Bürgerring. Dort könne sich die Familie auf Wunsch kostenlos eindecken, berichtete der Bürgermeister, der sich bei allen Unterstützern herzlich bedankt. Überdies sei die Stadt dabei, für die Familie ein Spendenkonto einzurichten. Sobald die Kontodaten feststünden, würden diese auf der Homepage der Stadt veröffentlicht.

kog