Reichertshofen
Alle Vögel fliegen nach Pirmasens

Mosaikkünstlerin Caroline Jung hat an der Vogeltreppe, einem 60-Quadratmeter-Kunstwerk, mitgearbeitet

29.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:24 Uhr
Sechs Tage war Caroline Jung aus Reichertshofen (linkes Bild vorne links) in Pirmasens mit ihrem Beitrag für die Vogeltreppe beschäftigt. Zum Kunstwerk gehört nun auch die Arbeit von Jung (rechts). −Foto: Jung

Reichertshofen (PK) Derzeit entsteht in Pirmasens das größte Mosaikwerk in Rheinland-Pfalz mit rund 60 Quadratmeter.

Isidora Paz Lopez, die seit fünf Jahren in Deutschland lebt, hat es entworfen. Mit Hilfe von Mosaik-Künstlern aus aller Welt und mit über 200 Vögeln aus allen Ländern geht es seiner Entstehung entgegen. Mit dabei: Caroline Jung aus Reichertshofen.

Pirmasens erfährt zurzeit durch dieses Kunstwerk große Aufmerksamkeit. Isidora Paz Lopez hat aus diesem Anlass einen Bereich des Pirmasenser Dynamikum angemietet - eine ehemalige Schuhfabrik, in der jetzt ein imposantes Technikmuseum untergebracht ist.

"Ich habe mich sehr gefreut, als mich die Einladung von Isidora erreichte", sagt Jung. "Ich konnte vergangene Woche mit dem Delta-Team, so nannte die Initiatorin eine ihrer Gruppen, an den Start gehen. Wir waren zwölf Künstler aus acht Nationen: Amerika, Deutschland, Belgien, Holland, Italien, Schweiz, Mexico und Chile. " Laut Caroline Jung haben sich alle "sehr gut in dem Team eingefunden".

In der vergangenen Woche erstellte die Reichertshofenerin zwei größere Werkstücke und half bei kleineren Ausbesserungsarbeiten ihrer Kollegen. "Es war ein reges Kommen und Gehen in diesen Räumen, wir hatten täglich bis zu zehn Besucher aus vielen Ländern, die von der Aktion gelesen oder einen Bericht im Fernsehen oder im Radio gesehen oder gehört hatten. " Jeder war laut Jung sehr interessiert. "Eine Besucherin kam sogar ein zweites Mal, brachte ein Sparschwein mit einigen Scheinen als Spendenbox vorbei. "

Von zwei freiwilligen Helfern opferte einer jeden Tag eine Stunde seiner Mittagspause, zog seine Schürze an und arbeitete mit. "Er meinte, es wäre für ihn Entspannung, jeden Tag ein paar Steine zu knipsen. " An den heißesten Tagen brachte er sogar Eiscreme in einer Kühlbox für alle mit.

Das Delta-Team war die letzte Gruppe, die an den riesigen Teilmosaiken gearbeitet hat. Ab September werden die Werke an der Felsentreppe angebracht. Am vergangenen Samstag wurden Jung und alle anderen Künstler bei einer kleinen Grillparty verabschiedet.